Bankmanager für Grundeinkommen

Herbert Wilkens 04.09.2011 Druckversion

Zwei frühere Bankmanager haben mit unterschiedlichen Argumenten und unabhängig voneinander öffentlich gefordert, dass sich die Politik mit der Idee des bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) auseinandersetzt.

Der Unternehmensberater Dieter Wermuth war früher u. a. bei verschiedenen international aktiven Banken in leitender Funktion tätig (siehe Informationen auf Manuel Franzmanns Grundeinkommensblog). Er fordert in einem Beitrag für die Wochenzeitung „DIE ZEIT“, dass die Politik die Nachteile der Globalisierung ausgleicht, nämlich vor allem die Entwicklung einer großen, chancenlosen Unterschicht in den reichen Ländern. Das BGE für alle sei eine Lösung, mit der sich zumindest ansatzweise Chancengleichheit herstellen lasse. Ein bedingungsloses Grundeinkommen steigere zudem die gesamtwirtschaftliche Effizienz und die mindere die weit verbreitete Zukunftsangst.

Klaus Wellershoff ist Wirtschaftsberater in Zürich und war früher Chefökonom der weltgrößten Privatbank, der Schweizer UBS (zu seiner Person vgl. das Interview im „Tagesspiegel“. Er argumentierte auf dem Zürcher Grundeinkommenskongress im Frühjahr 2011 (siehe Schweizer Fernsehen oder Youtube-Interview) in ähnlicher Weise wie die Schweizer Grundeinkommensinitiative, also mit Schwerpunkt auf der befreienden Wirkung, die das BGE für jeden einzelnen Menschen und besonders für Kinder habe. Auch die bessere Transparenz eines Sozialsystems mit BGE und damit die bessere demokratische Struktur hebt er hervor. Bei der Frage nach der Höhe eines BGE verweist er auf den politischen Entscheidungsprozess in der Schweiz – es müsse wohl mit weniger angefangen werden als es sich die Urheber einer eidgenössischen Volksinitiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen wünschten.

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