Namibia-Grundeinkommen erfolgreich – erster Zwischenbericht erschienen

Herbert Wilkens 03.10.2008 Druckversion

„Die Zahlung eines Grundeinkommens (Basic Income Grant, BIG) reduziert die Armut deutlich und trägt zur Steigerung des Lebensstandards der Empfänger bei.“ Das meldet die Allgemeine Zeitung Windhoek als Resumee der ersten Zwischenbewertung des Experiments in Otjivero/Omitara, einem Dorf in Namibia (wir berichteten zuletzt im September).

In dem Zeitungsbericht heißt es u.a.:

    „Das Geld sollte ermöglichen, dass die Menschen ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen – das haben wir erreicht“, sagte Bischof Zephania Kameeta von der evangelischen Kirche ELCRN sowie vom Namibischen Kirchenrat CCN.

    Wie die Studie nun deutlich macht, habe sich die Situation der Menschen binnen sechs Monaten grundlegend geändert. „Sie bezahlen von dem Geld nur grundlegende Dinge: Essen, Schulgebühren und -uniformen. Niemand hat neue Schuhe oder ein Auto erwähnt“, erklärte Hilma Shindondola-Moton, Direktorin des Arbeitsforschungsinstituts und BIG-Partners LaRRI, das die Studie angefertigt hat. Die Nahrungsmittelsicherheit der Bewohner von 20 auf 60 Prozent erhöht. Der tägliche Mangel an Lebensmitteln sei zudem von 30 auf zwölf Prozent zurückgegangen. Außerdem hätten im ersten Halbjahr 2008 doppelt so viele Kinder wie sonst die Schule besucht, weil die Gebühren dafür bezahlt worden seien. Die Zahl der Fehlstunden durch Schulbummelei sei um 50 Prozent zurückgegangen.

    Herbert Jauch von LaRRI wies auf den Aspekt der „armutsbedingten Kriminalität“ hin. Diese sei von 28 auf elf Fälle (jeweils in einem 5-Monats-Zeitraum) zurückgegangen. „Mit dem Wissen über die Ergebnisse der Studie ist es jetzt sogar kriminell, BIG für ganz Namibia nicht zu unterstützen.“

Der Text des „First Assessment Report“ vom September 2008 steht als pdf-Download (2,7 MB) zur Verfügung. Weitere Informationen finden sich auf Englisch und in vielen afrikanischen Sprachen auf der Homepage von BIG Namibia: www.bignam.org

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