Die Initiative Grundeinkommen in Dresden und Umgebung – der Anfang

Bernd Czorny 04.09.2007 Druckversion

Unsere Dresdner Initiative begann damit, dass ich die Veranstaltungskalender anderer Initiativen Grundeinkommen in Berlin, Köln, Hamburg, Ulm usw. beneidete und mich fragte, bei soviel prominenter Mitgliedschaft im Netzwerk Grundeinkommen aus Dresden, warum existiert hier keine Initiative Grundeinkommen.
Also nahm ich Kontakt zu Ronald Blaschke auf, der diese Idee sofort unterstützte. Wir formulierten eine Einladung zum ersten Treffen und ich holte mir am 1. Mai auf der Augustusbrücke in Dresden beim Verteilen der Einladung zur Gründungsveranstaltung den ersten Sonnenbrand in diesem Jahr.

Am 26. Juni also fand die Gründungsveranstaltung der „Initiative Grundeinkommen Dresden und Umgebung“ statt. Etwa 45 TeilnehmerInnen waren unserer Einladung dazu gefolgt.
Katja Kipping (MdB) gab den Auftakt zur Gründungsveranstaltung nach der Begrüßung der Teilnehmer durch Bernd Czorny, indem sie die Geschichte des Netzwerkes Grundeinkommen in der BRD darstellte. Ronald Blaschke, einer der Initiatoren des bundesweiten Netzwerkes Grundeinkommen, machte alle Anwesenden nochmals mit den Zielen des Netzwerkes bekannt.
Das hohe Interesse an diesem Thema zeigte sich einerseits durch die für mich überraschend hohe Teilnehmerzahl und andererseits durch die Diskussionsfreude gleich von Anfang an. Es wurden viele Themen zu Grundeinkommen, dessen Begründungen und zu verschiedenen Finanzierungsmodellen angerissen und Themenvorschläge für zukünftige Veranstaltungen gemacht. Es fiel zunächst schwer, uns auf das Anliegen der ersten Veranstaltung zu konzentrieren. Nach der Vorstellung des Vorschlages zum Gründungskonsens der „Initiative Grundeinkommen Dresden und Umgebung“ jedoch konzentrierte sich die Diskussion auf dieses Thema. Der Gründungskonsens wurde schließlich mehrheitlich verabschiedet. Darin verstehen wir uns als ein Teil des bundesweiten Netzwerkes Grundeinkommen und bekennen uns zu den dort formulierten vier Kriterien eines bedingungslosen Grundeinkommens.

Wir verstehen uns als parteiunabhängige Initiative, die alle, auch die GegnerInnen des bedingungslosen Grundeinkommens, zu einer offenen und fairen Diskussion einlädt.
Im Anschluss an die Verabschiedung des Gründungskonsens trugen sich 28 der 45 Anwesenden als Mitglieder der „Initiative Grundeinkommen Dresden und Umgebung“ ein. Die Gründung war somit vollzogen.
In der darauf folgenden Wahl des SprecherInnenkreises wurden Andrea Hilger, Helga Seifert, Winfried Lueg, Jörg Teichmann und Bernd Czorny gewählt.
In der ersten Beratung des SprecherInnenkreises wurde der folgende Veranstaltungsplan für dieses Jahr beschlossen:

  • 20. Juli
    Klärung von Begriffen, wie Arbeit, Bedürfnisse, Klärung von philosophischen Menschenbildern, Grundeinkommen, Grundsicherung

  • 10. August
    Wissensgesellschaft, was verstehen wir darunter

  • 14. September
    Begründungen des bedingungslosen Grundeinkommens

  • 12. Oktober
    Welche Wirkungen könnte die Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens auf die Gesellschaft haben

  • 9. November
    Gemeinsame Veranstaltung mit weiteren Initiative, von Parteien, Bewegungen oder der Kirche zum bedingungslosen Grundeinkommen

  • 14. Dezember
    Modelle des bedingungslosen Grundeinkommens

Alle Veranstaltungen beginnen um 18.30 Uhr in der Wir AG, Martin Luther Str. 21 in Dresden.

Aus dem Arbeitsplan für dieses Jahr werden die politischen Ziele der Initiative deutlich erkennbar. Das ist zunächst die Gewinnung und Verbreitung von Kenntnissen und Erkenntnissen zum bedingungslosen Grundeinkommen und dessen Begründungen und Modellen. Darüber hinaus streben wir die Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit mit anderen Initiativen in Parteien , Kirchen und Bewegungen an. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit wird die Initiierung bzw. die Teilnahme an der öffentlichen Diskussion zu diesem Thema sein. Dazu gehören auch die Durchführung eigener öffentlichkeitswirksamer Veranstaltungen oder die Organisation oder aktive Teilnahme an Diskussionen und Veranstaltungen anderer zu diesem Thema.

Durch die „Sächsische Zeitung“ erhielten wir Unterstützung bei der Bekanntmachung der Termine. Vielleicht auch dadurch hatten wir bei unserer zweiten Veranstaltung eine etwa gleich hohe Teilnehmerzahl. Ich konnte dabei viele neue Gesichter entdecken, die sich auch gleich aktiv und mit hohem Niveau in die Diskussion einschalteten.

Wir beschlossen Arbeitskreise zu bilden. Eine dieser Arbeitskreise bereitet eine zentrale öffentlichkeitswirksame Veranstaltung in Dresden für das Jahr 2008 vor.

Das wir nach der Euphorie der Gründung in eine Flaute geraten könnten ist nicht zu erkennen. Somit können wir für unsere „Initiative Grundeinkommen Dresden und Umgebung“ optimistisch in die Zukunft schauen und Ihr werdet noch viel von uns hören!

2 Kommentare

Sieber Miriam Gudrun schrieb am 20.12.2007, 12:13 Uhr

Danke für den Bericht. Lebe im Erzgebirge, bin Tänzerin,Schriftstellerin und arbeite tanztherapeutisch und heilerisch mit Menschen im Umgang mit kreativen Medien und der Natur. Das Grundeinkommen wird uns allen helfen, an der Seele zu heilen und unsere kreatürlichen Kräfte zu entwickeln, ohne Konkurrenzkampf. Jeder Mensch ist einmalig.

Die Entwicklung des Lebenspotentials braucht Vertrauen und angstfreie Exstistenz was das Geld betrifft. Damit würde auch die ausbeutung der erde aufhören.

Würde gerne wissen, wann Ihr Euch im neuen Jahr trefft. Frohe Weihnachten, Miriam

Helga Seifert schrieb am 15.01.2008, 13:01 Uhr

Hallo Miriam,

Danke für die guten Wünsche. Wir treffen uns immer am 2. Freitag des Monats 18:30 Uhr in der WIR AG, Martin-Luther-Straße 21 in der Dresdner Neustadt, im Januar allerdings außerplanmäßig am 25.1..

Die Kontaktdaten der Sprecherinnen und Sprecher der Dresdner Initiative sollten in den nächsten Tagen an dieser Stelle einsehbar sein, falls Du noch konkrete Fragen an uns hast.

Herzliche Grüße ins Erzgebirge,

Helga

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