Das Bedingungslose Grundeinkommen beim Bürgerforum 2011

Andreas Hundertmark 05.06.2011 Druckversion

Am 28.5.2011 fand im im ehemaligen Bonner Plenarsaal des Bundestages die Abschlussveranstaltung des Bürgerforums 2011 statt. Das Forum wurde auf Initiative des Bundespräsidenten ins Leben gerufen, um nach Wegen zur Verbesserung des gesellschaftlichen Zusammenhalts in Deutschland zu suchen. Es wurden verschiedene Vorschläge zu gesellschaftlichen Zukunftsperspektiven vorgestellt, die in 25 Regionen der Republik diskutiert und in Bürgerprogrammen zusammengefasst worden waren. Da das Bedingungslose Grundeinkommen in vielen Regionen Thema war und auch in den Bürgerprogrammen der Stadt Chemnitz sowie der Landkreise Wartburgkreis und Ludwigslust als Vorschlag stand, sah sich Bundespräsident Christian Wulff veranlasst, es in seiner Auftaktrede zu erwähnen. Auch in einer Pressemitteilung der für das Bürgerforum 2011 mitverantwortlichen Bertelsmann Stiftung wurde die Forderung nach dem Grundeinkommen festgehalten.

In der Debatte über die Ergebnisse des Ausschusses „Solidarität und Gerechtigkeit“ vertrat spontan ein Chemnitzer das Anliegen der Grundeinkommens-FreundInnen. Die auf dem Podium diskutierende Dr. Karen Horn, Leiterin des Berliner Büros des Instituts der deutschen Wirtschaft, sprach sich gegen das Grundeinkommen aus, mit den häufig geäußerten Argumenten von der Nichtfinanzierbarkeit und der Schwächung der Arbeitsmotivation. Horn vertrat den Standpunkt, dass ein BGE dem christlichen Wertesystem Deutschlands nicht entspräche. Dem widersprachen mehrere Teilnehmer aus verschiedenen Regionen. Gemessen am Applaus der etwa 600 ZuhörerInnen konnten die BefürworterInnen des Grundeinkommens einen leichten Sympathievorsprung verzeichnen. TeilnehmerInnen der Veranstaltung werteten dies als Zeichen dafür, dass die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens allmählich im ganzen Land ankomme.

2 Kommentare

Barbara Richert-Huem schrieb am 03.10.2011, 11:54 Uhr

Hallo,

selbst Teilnehmerin in Bonn, als ehemalige Bürgerredakteurin für Demokratie und Beteiligung, habe ich in Bonn meine Stimme erhoben - für das Grundeinkommen. Da ich nicht dazu kam, dies näher zu erläutern.

Ich votiere dafür,

1. Grundeinkommen - sagen wir 600-1000 Euro für 2 Jahre

2. Dieser Vertrauensvorschuss an die Bürger wird im Laufe von 5 Jahren zurück bezahlt an die Bürgergemeinschaft - ohne Zins.

Das schafft Luft für Entwicklungen, eigene und in der Kommune. Es schafft Anreize und ist trotzdem mit einer Wertschätzung verbunden, welche die Nehmer dieses Grundeinkommens zu leisten haben. Es fördert Recht und Verpflichtung mit hohem Anreiz. Einfach ausprobieren.

Viele Grüße

Barbara Richert-Huemer

Eberhard Schneider schrieb am 24.04.2012, 14:54 Uhr

Wie kann ein bedingungsloses Grundeinkommen Anreiz für irgend etwas schaffen?

Welche Wertschätzung haben die Nehmer dieses Grundeinkommens zu leisten? Wie fördert es Recht und Verpflichtung mit hohem Anreiz?

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