Arbeitgeber-Institut gegen Grundeinkommen

Herbert Wilkens 09.04.2008 Druckversion

Das Institut der deutschen Wirtschaft schreibt in einer Pressemitteilung:

Was zu unterlassen ist: Mindestlohn und bedingungsloses Grundeinkommen


Grundeinkommen: Als gebündelter Sozialtransfer soll das Grundeinkommen das Arbeitslosengeld II und andere Sozialleistungen ersetzen. Jeder Bürger in Deutschland würde gemäß den verschiedenen Konzepten zwischen 625 und 1.500 Euro erhalten. Das größte Problem eines solchen bedingungslosen Einkommens wäre, dass es über Steuern oder Sozialabgaben finanziert werden müsste. Je nach Modell ist mit Ausgaben zwischen 530 und 1.224 Milliarden Euro zu rechnen. Bei einem relativ üppigen Grundeinkommen schwinden allerdings die Arbeitsanreize und damit die Besteuerungsgrundlage. Zudem wirft ein solches Konzept ordnungspolitische Fragen auf. Das Subsidiaritätsprinzip würde auf den Kopf gestellt, wonach jeder zunächst für sich selbst verantwortlich ist und die Gesellschaft denjenigen hilft, die sich nicht selbst helfen können. Die ganze Bevölkerung würde zum Empfänger von Transferleistungen – unabhängig davon, ob diese benötigt werden oder nicht.“

Diese Argumente sind nicht neu und werden durch Wiederholung nicht richtiger. Erwiderungen finden sich in den Fragen und Antworten sowie in dem Aufsatz von Ingmar Kumpmann zum Anreizproblem – beide auf dieser Website.

2 Kommentare

F. Wagner schrieb am 13.04.2008, 08:35 Uhr

Was dieses \"Arbeit-Geber\"Institut eigentlich befürchtet ist der Verlust der Macht, der Macht über die arbeitenden und arbeitslosen Menschen!

Aber ich denke, es wäre ein Gewinn für alle!

Traute schrieb am 18.04.2008, 19:23 Uhr

Die Arbeitsanreize müssten der Arbeit würdig sein, dann würden Menschen auch weiterhin gerne arbeiten, weil Arbeit ihrem Leben Sinn geben würde und nicht weil sie versklavt sind. Dadurch erhielten wir eine höhere Besteuerungsgrundlage als durch die sich überbietenden Dumping-Löhne.

Das einzige Problem bliebe das flüchtende Kapital, das sich global zu Dumping-Löhnen hinzieht. Eine Lösung dafür könnte die Konsumbesteuerung statt der Lohnbesteuerung sein. Diese Finanzquelle würde aber meiner Meinung nach nicht ausreichen. Also müssten die Reformen tiefgreifender sein und auch die Einführung eines zinslosen Geldsystems betreffen - die einzige Möglichkeit unsere Gesellschaftsordnung nicht im Bürgerkrieg wegen Massenverelendung untergehen zu lassen. Wieso? Weil die Schulden durch Zinseszinseffekt bald unseren gesamten Staatshaushalt verschlucken werden und soziale Ausgaben nicht mehr getätigt werden können. Das weiß jeder, der ein bisschen rechnen kann und die Augen vor der Zukunft nicht verschließt.

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