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Vom Recht auf Arbeit zum Recht auf Einkommen

Der klassische Begriff der Erwerbsarbeit ist in unserer heutigen Gesellschaft nicht mehr angemessen. Während die volkswirtschaftliche Leistung stetig ansteigt, macht die Computer- und Informationstechnik immer mehr Menschen im Produktions- und Dienstleistungsbereich gänzlich überflüssig.

Da wo Menschen nicht zu ersetzen sind, vorwiegend im Non-Profit-Sektor, also in der Sozialarbeit, insbesondere bei der Betreuung älterer Menschen, im Bildungsbereich, in Wissenschaft, Kunst, Religion und Sport, wird seit Jahren immer weniger investiert und unsere Gesellschaft ist hier immer mehr auf unentgeltliche, ehrenamtliche Arbeit angewiesen.

Die Notwendigkeit, Einkommen über immer weniger vorhandene Arbeit zu erzielen, erzeugt zunehmend Existenzangst und befördert Neid und Egoismus. Dem gegenüber steht der wachsende volkswirtschaftliche Reichtum, an dem immer weniger Menschen in unserem Gemeinwesen teilhaben. Diese Situation erfordert die Entflechtung bzw. Trennung von Arbeit und Einkommen.

„Das garantierte Einkommen würde nicht nur aus dem Schlagwort ‚Freiheit’ eine Realität machen, es würde auch ein tief in der religiösen und humanistischen Tradition des Westens verwurzeltes Prinzip bestätigen, dass der Mensch unter allen Umständen das Recht hat zu leben. Dieses Recht auf Leben, Nahrung und Unterkunft, auf medizinische Versorgung, Bildung usw. ist ein dem Menschen angeborenes Recht, das unter keinen Umständen eingeschränkt werden darf, nicht einmal im Hinblick darauf, ob der Betreffende für die Gesellschaft ‚von Nutzen ist’.“ (Erich Fromm 1966, Gesamtausgabe Bd.5, S. 310)

Der Erwerbscharakter der Arbeit bleibt erhalten, soweit Bedürfnisse über das Basiseinkommen hinaus befriedigt werden sollen. Da das Aufgeben eines Arbeitsplatzes nicht mehr Existenz bedrohend ist, wird sich der Arbeitsmarkt entscheidend verändern und der neuen Freiheit zum Tätigsein anpassen.

Ein bedingungsloses Grundeinkommen wie es Werner/Hardorp und die Sozialwissenschaftler Liebermann und Kollegen formulieren, stärkt die Demokratie, ermöglicht Freiheit und fördert Leistungsbereitschaft und Verantwortungsgefühl der Menschen. Gleichzeitig fördert es Eigeninitiative, den Glauben an das Positive im Leben und die Solidarität der Menschen untereinander.

Die Zukunft unseres Landes liegt darin, die Freiheit und Selbstbestimmung der Bürger in unserem demokratischen Gemeinwesen zu stärken und sie in gesellschaftliche Entwicklungsprozesse mit einzubeziehen, anstatt weiter den Weg zunehmender Bevormundung zu beschreiten.

Wer sind wir?

Wir sind eine Gruppe von Menschen, die angesichts des eklatanten Versagens, der organisierten Verantwortungslosigkeit unserer politischen Eliten zu der Überzeugung gelangt sind, dass ein bedingungsloses Grundeinkommen der realistischste erste Schritt hin zu einer grundlegenden, positiven Veränderung ist.

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, den Gedanken des bedingungslosen Grundeinkommens in die Gesellschaft zu tragen und die weit reichenden Chancen und Konsequenzen deutlich zu machen.

Was ist ein bedingungsloses Grundeinkommen?

Das bGE ist eine monatliche Zahlung des Staates an jede/n Bürger/in,

  1. auf die ein individueller Rechtsanspruch besteht,
  2. die ohne Bedürftigkeitsprüfung an alle geleistet wird,
  3. die nicht an eine Gegenleistung gekoppelt ist und
  4. deren Höhe Existenz sichernd ist und die grundlegende Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gewährleistet.

Was bringt uns die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens?

Ein bGE stellt uns vor die Herausforderung, unser Leben eigenverantwortlich sinnvoll zu gestalten und gibt uns dazu zahlreiche Freiheiten:

Das bedingungslose Grundeinkommen ist heute unverzichtbare Grundlage eines freiheitlichen, sozialen und demokratischen Gemeinwesens, wie auch für innovatives, am Bedarf der Menschen ausgerichtetes und ökologisch nachhaltiges Wirtschaften! Die bedingungslose Gewährung entspricht der bedingungslosen Verleihung der Bürgerrechte in einer Demokratie.

Treffpunkt:

jeweils am 2. Montag und 4. Mittwoch im Monat um 19:30 h
in der Schwarzwaldstr. 78 d
Zentrum Oberwiehre (ZO)
79102 Freiburg

Kontakt:

michaelpfeiffer12(ät)gmx.de
Tel. 0761 / 405 415

3 Comments (Open | Close)

3 Comments To "Vom Recht auf Arbeit zum Recht auf Einkommen"

#1 Comment By Gisela Brunken On 09.06.08 @ 16:22

Bei so einem schönen Text ist doch das Abschreiben erlaubt, nicht wahr? 🙂
Dazu würde auch die Überschrift “Freiheit durch Grundeinkommen”, die alle Gäste von unserem Pfingsttreffen gut fanden, passen.

#2 Comment By Viktor Panic On 22.06.08 @ 15:35

Das klingt alles zu schön, um wahr zu sein!
Und doch ist es wahr!
Nur leider werden wir damit die vielen Menschen nicht überzeugen, denen klar ist, dass der Wohlstand unseres Landes erarbeitet sein will, und die instinktiv mit dem Satz reagieren, “Wenn jeder sein Geld vom Staat erhält, wer wird dann noch arbeiten wollen?”
Wir müssen daher deutlich machen – und dazu müssen wir uns auch selber darüber imklaren sein! – dass das BGE keineswegs dem “Wirtschaftsstandort Deutschland” schaden würde! Es stellte nämlich für niedrige Löhne eine Subvention dar, und bekanntlich profitieren dabei auch die Arbeitgeber! Weniger brutto, mehr netto, das ist die Idee, die sowohl Arbeitnehmer, als auch Arbeitgeber faszinieren kann.
Und Millionen neuer Arbeitsplätze würden entstehen!

#3 Comment By Thomas Pietsch On 05.08.08 @ 20:48

BGE ist Leben

Bewegend an der Nabelschnur

Dann kommt das Licht

Die Muttermilch

Freude spielend Leben lernen

Verliebt sein

Lernend

Teilen
Schöpfen
Schaffen

Gestaltend Teil haben lehren

BGE lebt Leben

Recht auf Leben
Recht auf Einkommen
Recht auf Mitgestaltung

(Thomas Pietsch)