Unzufriedenheit mit Sozialreformen in Ostdeutschland

Herbert Wilkens 11.02.2009 Druckversion

„Für die Mehrheit der Bürger verbinden sich mit den bisher erfolgten Maßnahmen zum Umbau des Sozialstaates individuell empfundene Verluste. Sozialreformen werden mehrheitlich nicht als etwas „Gutes“ für den Einzelnen gesehen.

Als „Gewinner“ der Sozialreformen werden vor allem die Banken und Versicherungen, der Staat und private Unternehmen, als „Verlierer“ dagegen generell Arbeitnehmer, behinderte Menschen, Senioren und Arbeitslose gesehen.

Es gibt eine sehr hohe Unzufriedenheit mit der sozialen Gerechtigkeit in Deutschland. Insbesondere Ältere, Niedrigeinkommensbezieher und Arbeitslose sind unzufrieden im Gegensatz zu den Angehörigen der oberen Mittelschicht (bzw. Oberschicht) sowie den Beamten und Empfängern höherer Einkommen.

Unter der Vielzahl von aktuellen Vorschlägen zur Finanzierung des Sozialstaates gibt es seitens der Bürger eine eindeutige Orientierung auf Ausdehnung der solidarischen Grundlagen sowie der höheren Beteiligung derer, die über Reichtum verfügen.

Hinsichtlich der Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme werden bei einer alternativen Entscheidung Prioritäten vor allem durch die Verbreiterung der Solidarbasis (Pflichtversicherung für alle) sowie Steuern und Erhalt der Paritäten der Beitragszahlung gesehen. Private Vorsorgemodelle finden kaum Unterstützung.“

Dies sind die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung (pdf, 342 KB), die das Sozialwissenschaftliche Forschungszentrum Berlin-Brandenburg durchgeführt hat. Sie deuten darauf hin, dass der Boden für ein bedingungsloses Grundeinkommen eigentlich bereitet ist.

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