Arbeitszeitverkürzung durch Grundeinkommen?

Ronald Blaschke 11.03.2014 Druckversion

Auf dem Kongress “Arbeitszeitverkürzung – ein Weg aus der Krise?”, der am 10. Mai 2014 in Hamburg stattfindet, soll auch das Grundeinkommen diskutiert werden. Dazu müssen noch Vorschläge für Workshops erarbeitet werden. Alle Interessierten sind eingeladen.

Wir wissen, dass sich viele Menschen aus vielerlei Gründen wünschen, die Zeit der Erwerbstätigkeit zu verkürzen. Das Grundeinkommen bietet dazu die Möglichkeit, weil es eine Art „Lohnausgleich“ für den geringeren Verdienst bei kürzerer Arbeitszeit darstellt. Darüber hinaus: Die bei Arbeitszeitverkürzung an einem Erwerbsarbeitsplatz frei werdende Zeit können Erwerbslose nutzen, um sich beruflich einzubringen und über das Grundeinkommen hinaus Einkommen zu erzielen. Damit wird auch der oft geforderte Personalausgleich bei Arbeitszeitverkürzung verwirklicht der den Erwerbstätigen Arbeitsverdichtung und zusätzlichen Stress ersparen soll.

Das Recht auf Erwerbsarbeit und das Recht auf Grundeinkommen sind kein Widerspruch, sondern ergänzen sich hervorragend – eine Win-win-Situation für Erwerbstätige und Erwerbslose. Beide gewinnen Freiheit bei der Gestaltung ihrer Arbeits- und Lebenszeit. Beide gewinnen die Möglichkeit, sich erpressungsfrei, weil materiell bedingungslos abgesichert, in die demokratische Gestaltung der gesellschaftlichen Bedingungen für ein gutes Leben für alle Menschen einzubringen. Dazu gehört auch die geschlechtergerechte Verteilung von Sorgearbeit und die Produktion mit weniger Naturressourcenverbrauch.

Dass die Beförderung der Arbeitszeitverkürzung durch ein Grundeinkommen nicht nur Spekulation ist, zeigen empirische Befunde, nachzulesen zum Beispiel in

1. Ronald Blaschke: Weniger Arbeiten!

2. der jüngsten Studie aus der Schweiz zum Grundeinkommen.

Bis zum 16. März 2014 werden noch Anmeldungen für Workshops beim Kongress in Hamburg angenommen. Im Einladungstext im oben verlinkten Flyer der Veranstalter/-innen heißt es dazu: „Wir laden alle interessierten Organisationen, Initiativen und Privatpersonen ein, sich mit Veranstaltungen in den Kongress einzubringen. Denkbare Veranstaltungsformate können sein: Seminare, Workshops, Open Space, World Cafés, künstlerische Interventionen oder andere geeignete Darbietungsformen. Anmeldung von Workshops bis 16. März 2014 per E-Mail an: arbeitszeitverkuerzung@posteo.de“

Auch die Grundeinkommensbewegung ist also eingeladen, sich einzubringen und Brücken zu bauen zwischen verschiedenen und doch zueinander gehörenden Konzepten.

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