Zurück zu Hartz IV statt in Richtung Grundeinkommen  

Ronald Blaschke 11.04.2025 Druckversion

Die Koalition von CDU, CSU und SPD vereinbart in ihrem Koalitionspapier den Rückfall der Grundsicherung für Arbeitsuchende auf Hartz-IV-Niveau. Schritte in Richtung Grundeinkommen werden nicht vereinbart.

Im Koalitionspapier heißt es:

„Das bisherige Bürgergeldsystem gestalten wir zu einer neuen Grundsicherung für Arbeitssuchende um. Rechte und Pflichten müssen für beide Seiten verbindlich geregelt werden. Wir wollen sicherstellen, dass die Jobcenter für die Eingliederung ausreichend Mittel zur Verfügung gestellt bekommen. Wir stärken die Vermittlung in Arbeit. Jede arbeitslose Person hat sich aktiv um Beschäftigung zu bemühen. Bundesagentur für Arbeit (BA) und Jobcenter unterstützen sie bei diesen Bemühungen, indem Person zukünftig ein persönliches Angebot der Beratung, Unterstützung und Vermittlung erhält. Für die Menschen, die arbeiten können, soll der Vermittlungsvorrang gelten. Diese Menschen müssen schnellstmöglich in Arbeit vermittelt werden. Für diejenigen, die aufgrund von Vermittlungshemmnissen keinen Zugang zum Arbeitsmarkt finden, werden wir vor allem durch Qualifizierung und eine bessere Gesundheitsförderung und Reha-Maßnahmen eine dauerhafte Integration in den Arbeitsmarkt ermöglichen. Wir werden den Passiv-Aktiv-Transfer gesetzlich verankern und ausweiten. Wir werden Vermittlungshürden beseitigen, Mitwirkungspflichten und Sanktionen im Sinne des Prinzips Fördern und Fordern verschärfen. Sanktionen müssen schneller, einfacher und unbürokratischer durchgesetzt werden können. Dabei werden wir die besondere Situation von Menschen mit psychischen Erkrankungen berücksichtigen. Bei Menschen, die arbeiten können und wiederholt zumutbare Arbeit verweigern, wird ein vollständiger Leistungsentzug vorgenommen. Für die Verschärfung von Sanktionen werden wir die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts beachten. Wir werden die Karenzzeit für Vermögen abschaffen. Die Höhe des Schonvermögens koppeln wir an die Lebensleistung. Das werden wir bürokratiearm umsetzen. Dort, wo unverhältnismäßig hohe Kosten für Unterkunft vorliegen, entfällt die Karenzzeit. Wir werden den Anpassungsmechanismus der Regelsätze in Bezug auf die Inflation auf den Rechtsstand vor der Corona-Pandemie zurückführen.“

Bezüglich der Grundsicherung ist diese schwarz-rote Koalition eine Rückschritts-Koalition.

Foto: pixabay

Ein Kommentar

Horst Weyrich schrieb am 28.04.2025, 01:34 Uhr

Wenn man sanktionieren will bis zum kompletten Leistungsentzug (Gegenteil vom \"bedingungslosen\" Grundeinkommen), dann wird es mehr Obdachlose geben. Interessant, dass das Sanktionieren und Erzeugen von Obdachlosen von der Partei kommt, die sich christlich nennt. Hätte Jesus so gehandelt?

Von Klaus Schwab / WEF stammt die Vision \"Sie werden nichts mehr besitzen und trotzdem glücklich sein\" ( - denn wir, die Mitglieder des WEF werden alles besitzen). In diesem Sinne leistet das bedingungslose Grundeinkommen Hilfestellung für die Erfüllung dieser Forderung.

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