Neoliberal oder emanzipatorisch? Bedingungsloses Grundeinkommen als Bestandteil solidarischer Ökonomie

Ronald Blaschke 13.12.2014 Druckversion

Es gibt unterschiedliche Modelle eines bedingungslosen Grundeinkommens (BGE). Daher ist die Frage, ob ein BGE einen Beitrag zu einem nicht profitorientierten Wirtschaften im Sinne solidarischer Ökonomie leisten könnte, nicht einfach mit „ja“ oder „nein“ zu beantworten. Es kommt darauf an, wie dieses BGE ausgestaltet ist.

Die Betriebswirtin und Publizistin Elisabeth Voß diskutiert in ihrem Beitrag diese Frage. Sie fordert eine bestimmte Ausgestaltung des Grundeinkommens, damit dieses Bestandteil solidarischer Ökonomie sein kann.

Hier ihr Beitrag, der auf einer Veröffentlichung in „Contraste- Monatszeitung für Selbstorganisation“ basiert, als PDF-Dokument.

4 Kommentare

Wolfgang Klotz schrieb am 17.12.2014, 10:29 Uhr

Ökonomie ist Wirtschaftswissenschaft, beschreibt also die objektiven Bewegungsgesetze der Wirtschaft. Eine solidarische Variante dieser Bewegungsgesetze gibt es logischerweise nicht, wie auch keine solidarische Variante des Fallgesetzes existiert. Dagegen ist es möglich, Bildung, Kultur, Gesundheitsvorsorge, Pflege ... nicht dem Gesetz der Wirtschaftlichkeit zu unterwerfen.

Und es gibt den Kombilohn und das bedingungslose Grundeinkommen. Das eine hat mit dem anderen soviel gemein wie der Kuhfladen mit der Pizza. Aus welchem Grund hier beides mit der Frage \" ... neoliberal oder emanzipatorisch ? \" vermischt wird - ich versteh es nicht!

Manfred Rubba schrieb am 27.12.2014, 23:11 Uhr

Sollte sich die Grundeinkommensbewegung zur starken politischen Kraft entwickeln, wird sie nicht umhin können, nach einem besseren Geldsystem Ausschau zu halten. Gradido, die natürliche Ökonomie des Lebens, ist hierfür die ideale Lösung. Sie ist ein Geld- und Wirtschaftsmodell nach dem Vorbild der Natur.

Juergen Rettel schrieb am 17.03.2015, 12:51 Uhr

Zur Ökonomie gehören seit Milton Friedman 1962 drei Säulen :

1. der Markt als Wettbewerb der Betriebswirtschaften

2. das Geldsystem als Koordinatensystem des Marktes. Das gehört in gesellschaftliche Hand wie jedes Maßsystem und seine Eichämter.

3. das Grundeinkommen als solidarischer Familien- und Sozialausgleich. Beide fallen bei einem Grundfreibetrag pro Kopf zusammen. Auch das ist eine gesellschaftliche Aufgabe, in Deutschland nach dem Grundgesetz.

Man braucht den Markt nicht zu verändern, wenn 2 und 3 erfüllt werden.

Harald Papenburg schrieb am 02.08.2016, 10:31 Uhr

Das BGE ist kein zentral deutsches Thema; es ist global vonnöten, wenn die weltweite Armut, der Hunger und das Elend aufrichtig gestoppt werden sollen. Wir müssen uns von der Arbeitsethik der Vergangenheit,die in Dtschld. die Soz. Marktwirtschaft geboren hat, lösen und zukunftsorientiert agieren. Die Welt wird keine Vollbeschäftigung mehr kennen lernen. Es sei denn, Kriege werden wieder Mittel zum Zweck. Die digital vernetzte Welt birgt zusätzliche Gefahren, wie Hass und Terror, der nur auf dem Nährboden des schreienden Unrechts gedeihen kann. Die jüngste Völkerwanderung beweist dies. Nur ein Umdenken in allen gesellschaftlichen Schichten, vorrangig der westlichen Welt, die ihren Wohlstand nicht von ungefähr hat, kann nachhaltige Veränderungen für kommende Generationen für weiteres lebenswertes Leben bewirken. Das BGE wird maßgeblich den Wandel beeinflussen.

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