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INSA-Umfrage: 51 Prozent in Deutschland für Grundeinkommen

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Jeder zweite Befragte spricht sich in der jüngsten INSA-Umfrage [2] für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens in Deutschland aus (51 Prozent). 27 Prozent dagegen stimmen der Einführung nicht zu, wobei ihr Anteil unter den Männern höher (33 Prozent) als unter den Frauen (22 Prozent) ist. Mit den Umfrageergebnissen wurden leider nicht die konkreten Fragen und damit verbundenen Angaben zur Ausgestaltung des Grundeinkommens veröffentlicht. Ob die gesamten Umfrageergebnisse repräsentativ sind, wurde nicht angegeben.

Ferner ergab die Befragung, dass 38 Prozent der 18- bis 24-Jährigen für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens sind. Dieser Anteil steigt von Altersgruppe zu Altersgruppe und erreicht mit 58 Prozent unter den 55- bis 64-Jährigen seinen Höchstwert. Lediglich bei den Personen, die 65 Jahre und älter sind, geht der Wert wieder etwas zurück und liegt bei 53 Prozent.

Zwischen dem Haushaltsnettoeinkommen und dem Anteil der Befürworter besteht eine eindeutige Beziehung: „62 Prozent der Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 1.000 Euro sind für ein bedingungsloses Grundeinkommen. Mit zunehmendem Einkommen sinkt dieser Wert bis auf 36 Prozent bei den Befragten mit einem Einkommen von 4.000 Euro und mehr. Umgekehrt ist festzustellen, dass Befragte mit höherem Einkommen der Aussage tendenziell häufiger nicht zustimmen.“

Die Haltung zur Einführung des Grundeinkommens ist bei den WählerInnen verschiedener Parteien sehr unterschiedlich: So ist der Anteil von 71 Prozent BGE-Befürwortern bei den WählerInnen der Partei DIE LINKE der größte unter allen Wählergruppen. Es folgen die Anhänger von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN mit 62 Prozent, der SPD mit 58 Prozent und der AfD mit 53 Prozent. Niedriger sind die Zustimmungswerte bei den WählerInnen der Union (40 Prozent) und der FDP (39  Prozent). Nur in diesen beiden WählerInnen-Gruppen ist also die Mehrheit nicht für, sondern gegen die Einführung eines Grundeinkommens.

Diagramm: bestzeit plus [2]

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5 Comments To "INSA-Umfrage: 51 Prozent in Deutschland für Grundeinkommen"

#1 Comment By Dr. Gernot Reipen On 14.06.18 @ 15:59

Eine Umfrage, die hoffen lässt!

Ich frage mich allerdings, warum in den Parteien der Linken (71 Prozent BGE-Befürwortern), Bündnis90/DieGrünen (62%) und SPD (58%) das Grundeinkommen als politische Forderung noch nicht in den Parteiprogrammen manifestiert wurde. Kann es sein, dass in diesen Parteien von oben nach unter regiert wird. Also Basisdemokratie ein Fremdwort darstellt?

#2 Comment By Martin Exner On 25.06.18 @ 10:31

Die größte Überzeugungsarbeit ist nach dieser Umfrage noch bei Menschen mit höherem Einkommen zu leisten.

Also lasst uns diesen Personenkreis in den Fokus nehmen und von den Vorteilen eines BGE sowie dem Nutzen für ALLE überzeugen.

Dieser Nutzen für ALLE muss sich natürlich auch in den Finanzierungsmodellen mit einer Ausgewogenheit widerspiegeln.

#3 Comment By Gerecht, Wolfgang On 29.07.18 @ 07:36

Die deutliche Mehrheit des Bundesvorstandes der Partei DIE LINKE, an der Spitze die Vorsitzende Frau Kipping, ist gegen eine Aufnahme der Forderung der parteieigenen Bundesarbeitsgemeinschaft Grundeinkommen in das Parteiprogramm der LINKEN.
71% der LINKEN-Wähler sind für die Forderung der BAG Grundeinkommen.
Die deutliche Mehrheit des 44-köpfigen Parteivorstandes der LINKEN ist dagegen.
Das kann weder ein Hartz-IV-Empfänger, Sozialhilfe-Empfänger über 65 Jahre noch ein “billig und gerecht” denkender Mensch verstehen.
Dadurch wenden sich immer mehr Menschen von der Politik ab bzw. geben ihre Stimme bei Wahlen an die AfD.

#4 Comment By Rita Gretschel On 30.11.18 @ 10:32

Gerade für Frauen ab 60 ist es sehr schwierig, noch eine vernünftige Arbeit zu finden. Diese dürfen mit dem neuen Gesetz nicht wie in der DDR ab 60, sondern erst ab 67 in Altersrente gehen. Für diese Gruppierung wäre es eine Erleichterung, wenn das Grundeinkommen käme.

#5 Comment By Andreas Müller On 29.03.21 @ 17:31

Doch leider leben wir in einer kapitalistischen Welt…