Einladung: Aufbauseminar zum Grundeinkommen am 2./3. Februar in Hannover

Redaktion 15.01.2008 Druckversion

Endlich klappt es mit dem Aufbauseminar von der attac-Genug-für-Alle-AG gemeinsam mit dem Netzwerk Grundeinkommen!!!
Das Seminar findet statt am 02./03.Feb. im Jugendgästehaus Hannover.
Im Anhang findet Ihr die Anschrift des Jugendgästehauses,
die Ankündigung/Kurzbeschreibung des Seminars
und den Seminarablauf.

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Die Kosten betragen mit Übernachtung und allen Mahlzeiten (2 Mittagessen, Kaffee und Kuchen, Abendbrot, Frühstück) 55,-€ (25,-€Übernachtung/30,-€ Verpflegung)

Die ANMELDUNG erfolgt folgendermaßen:

Bitte schickt eine Mail an Anneli Syyslahti (anneli.syyslahti@attac-netzwerk.de) mit der Betreffzeile: Anmeldung bGE-Aufbauseminar

Dort bestätigt Ihr mit Eurer Anmeldung, die Kosten, entweder 55,-€ für Übernachtung + Verpflegung oder 30,-€ ausschließlich für Verpflegung auf das attac-Geschäftskonto bereits überwiesen zu haben!!!

ACHTUNG: Menschen, die auf Hartz-IV-Niveau leben müssen, geben ‘Nichtzahler’ an. DOCH: Wir bitten alle, die Nichtkontrolle nicht auszunutzen, da uns die Mittel dann für die politische Arbeit fehlen. Toll wäre, würden andere dafür einen höheren Betrag überweisen.

Die Anmeldung muß bis Di 30.01, 10.00h erfolgt sein.

Die attac-Geschäftskonto-Nr. lautet:
attac-Trägerverein
Kt-Nr.: 600 77 26 100
GLS-Bank
BLZ: 430 609 67

9 Kommentare

Matthias Dilthey schrieb am 19.01.2008, 03:45 Uhr

Auch bei wohlwollendster Betrachtung kann ich nicht erkennen, in wiefern es sich bei dieser Veranstaltung um eine Veranstaltung des Netzwerks handeln soll.

Bei dieser Veranstaltung handelt es sich offensichtlich in Wahrheit um eine attac-Veranstaltung, die von der Netzwerk-Redaktion beworben wird.

Ich kann auch nur hoffen, dass es sich bei der Ankündigung um einen redaktionellen Fehler handelt. Denn sollte sich das Netzwerk an solchen einseitig, aber um so eindeutiger, links-marxistisch orientieren Veranstaltungen auch nur mitorganisatorisch beteiligen, wäre es ein pluralistisches Armutszeugnis.

Einseitig marxistisch ausgerichtete \"Kaffee-Fahrten\" überlassen wir wohl besser attac. So gebietet es zumindest unsere pluralistische Zielsetzung.

Christoph Schlee schrieb am 19.01.2008, 15:26 Uhr

Ich kann mich Matthias Dilthey nur anschließen. Nichts gegen Diskussionen von attac und der Linken zum bGE, nur: wo bleibt unser pluralistischer Anspruch bei solchen Veranstaltungen, den wir gerade bei der Bewertung von Netzwerk-Initiativen so sehr betonen wollen?

Kann jemand von der Redaktion - z. B. Günter - deutlich machen in wiefern es sich hier um eine Netzwerk-Veranstaltung handelt? Welchen Teil tragen wir genau bei: Die Finanzierung, oder etwa auch die inhaltliche Ausrichtung? Wer verantwortet die Auswahl dieser Inhalte, hat dies der Sprecherkreis des Netzwerks \"abgesegnet\"?

Es gibt bislang nicht besonders viele Gelegenheiten - wohl auch nicht unbegrenzt Mittel für Fortbildungen unter Beteiligung des Netzwerks. Darum wäre ein ausgewogenerer Ansatz durchaus wünschenswert.

Mir ist bekannt, dass auch andere Netzwerk-Mitglieder hier eine äußerst kritische Meinung haben, darum wäre eine Stellungnahme sicher hilfreich.

Gisela Brunken schrieb am 19.01.2008, 18:24 Uhr

Lieber Matthias, lieber Christoph,

ich finde es in Ordnung, wenn das Netzwerk Grundeinkommen zusammen mit \"Genug für Alle\" ein Seminar organisiert, denn wenn auch attac sich insgesamt nicht zu einem BGE bekennt, so ist doch das zentrale Ziel des Arbeitskreises \"Genug für Alle\" das bedingungslose Recht des Menschen auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und Reichtum. Die Hauptthemen sind daher Globale Soziale Rechte, Grundeinkommen sowie HartzIV/Armut/Arbeit.

Auch inhaltlich finde ich das Seminar sinnvoll:

Es ist sehr nützlich, sich die Ausgestaltung einer BGE-Gesellschaft, in der Reproduktionsarbeit als gesellschaftliche Arbeit anerkannt wird, einmal vorzustellen, nicht nur im Hinblick auf das immer wieder vorgetragene Argument: \"Dann liegen doch alle nur noch in der Hängematte.\"

Auch sollte es erlaubt sein, die Frage zu stellen, ob ein Grundeinkommen auf den Kapitalismus transformierend wirken kann. Erst gestern habe ich eine Mail von André Presse, der mit Götz Werner zusammenarbeitet und wohl eher aus der liberalen Ecke kommt, bekommen, in der er sich darüber äußert, wie ein Grundeinkommen, verknüpft mit der Konsumsteuer \"dem Kapitalismus heutiger Prägung auf sanfte, elegante Weise das Handwerk legt.\"

Lieber Matthias, lieber Christoph, wir sind uns einig, dass wir niemanden als \"neoliberal\" ausgrenzen wollen, doch möchte ich auch niemanden als \"marxistisch\" ausgrenzen. Argumente, die aufgrund ihrer Logik überzeugen, zählen, egal von wem sie

kommen. Vielleicht sollten wir alle zusammen teilnehmen, dann wird es bestimmt ein spannendes Seminar.

Matthias Dilthey schrieb am 20.01.2008, 11:12 Uhr

Liebe Gisela,

seit langem vertrete ich die Ansicht, daß \"das BGE den Kommunismus mit dem Kapitalismus aussöhnen kann\". Das ist auch nicht der Kernpunkt meiner Kritik.

Auch stimme ich Dir zu, daß eine Ausgrenzung -sei es nach Links oder Rechts- nicht der richtige Weg sein kann.

Titel der Veranstaltung ist \"Aufbauseminar zum Grundeinkommen\" und impliziert somit eine große Bandbreite. Sieht man sich das Programm jedoch näher an, so müsste diese Veranstaltung korrekter Weise mit \"GE aus marxistischer Sichtweise\" benannt werden.

\"Der Frage soll unter Zuhilfenahme marxistischer Analysekriterien nachgegangen werden\" ist einer der beiden Schwerpunkte der Veranstaltung. Somit grenzt der Veranstalter von vorn herein andere Analyse-Methoden aus. Dagegen richtet sich einer meiner Kritikpunkte.

Es steht einem pluralistischen Netzwerk m.E. nicht besonders gut, als Mitveranstalter bei einer von Anfang an auf Ausgrenzung bedachten Tagung aufzutreten.

Auch bei der Wahl der Referenten bekomme ich (aus der Sichtweise eines pluralistischen Netzwerkers) ein wenig Bauchschmerzen:

1. Wir haben im Netzwerk selbst kompetente Referenten; sind also für eine solche Veranstaltung nicht auf Externe oder ver.di-Personal angewiesen

2. Die Veranstaltung ist so bestimmt nicht geeignet, das unerwünschte \"Rote Socken-Image\" des Netzwerks abzustreifen

3. Beim besten Willen kann ich bei der Veranstaltung keine \"Handschrift\" des Netzwerks erkennen. Es ist und bleibt eine reine attac-Veranstaltung.

Günter Sölken schrieb am 21.01.2008, 03:37 Uhr

Da ich ausdrücklich um eine Stellungnahme gebeten wurde (ich vermute als Mitglied im SprecherInnenkreis des Netzwerks und nicht als Website-Redakteur) will ich mich vor einer Stellungnahme nicht drücken:

Ich war an der vor etwa einem Jahr getroffenen Entscheidung, gemeinsam mit Attac ein Grundlagen- und ein Aufbauseminar zum bGE durchzuführen, beteiligt. Die Konzeption erfolgte durch Brigitte Oehrlein, die Mitglied des Netzwerks und von Attac ist.

Trotz der hier kritisierten marxistischen Ausrichtung der Seminare stehe ich zu der damaligen Entscheidung. Auch wenn sich das Netzwerk als ein pluralistisches versteht, bedeutet das nach meiner Auffassung nicht, dass es sich ausnahmslos nur an \"ausgewogenen\" Veranstaltungen beteiligen darf.

Das ja aus anderen Zusammenhängen bekannte Ausgewogenheits-Argument erinnert mich in unguter Weise an die früher geführten, ganz ähnliche Vorwürfe über die angeblich parteipolitische Ausrichtungen von TV- und Radiobeiträgen, die letztlich vielfach auf Zensur hinausliefen.

Ich meine, hier wäre etwas mehr Toleranz angebracht. In gleicher Weise müssen allerdings auch Veranstaltungen des Netzwerks mit Vertretern ganz anderer bGE-Richtungen möglich sein.

Ein anderes Gewicht hat das Pluralismus-Argument bei den Hauptevents des Netzwerks, wie z.B. dem kommenden Berliner Kongress. Veranstaltungen dieser Größenordnung dürfen m.E. nicht durch eine Richtung dominiert werden.

Heinrich schrieb am 21.01.2008, 10:40 Uhr

Es ist doch bekannt: attac ist ein Stänkerer-Verein. Randale und sinnlose Auseinandersetzungen mit der Polizei (siehe G8-Gipfel).

Warum das Netzwerk Grundeinkommen sich so an attac klammert?

Das macht doch nur Schaden für das BGE! Wollt ihr euch demnächst auch ums BGE mit der Polizei prügeln?

Heinrich

Gisela Brunken schrieb am 22.01.2008, 17:46 Uhr

Ich stimme dem Argument zu, dass dieses Seminar \"GE aus marxistischer Sicht\" heißen müsste. Es dürfen natürlich keine bestimmten Positionen befördert werden und andere nicht. Um Ausgewogenheit herzustellen, finde ich es daher wichtig, dass in absehbarer Zeit ein alternativ ausgerichtetes Seminar zum Grundeinkommen angeboten wird. Die Teilnahme daran sollte ebenfalls konstenfrei möglich sein.

A.Berndt schrieb am 23.01.2008, 21:37 Uhr

Das nenne ich konstruktive Meinungsbildung, was hier an Meinungen zwischen Gisela, Matthias und Christoph praktiziert wird. Wenn das Netzwerk dieses Austausch weiter befördert und Entwickelt und wir es schaffen trotz unterschiedlichen Sichtweisen die gemeinsamen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren, bin ich dabei.

Viele Grüße

Volker Stöckel schrieb am 29.01.2008, 15:21 Uhr

:-)

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