5000stes Mitglied des Netzwerks Grundeinkommen

Reimund Acker 17.07.2018 Druckversion

Liebe Rebecca Englert, Sie sind vor Kurzem unser 5000stes Mitglied geworden. Das freut uns natürlich besonders und deshalb haben wir Ihnen eine Kleinigkeit zukommen lassen: Ein Päckchen mit Materialien zum BGE sowie einen Gutschein über 50 Euro für ein Abendessen.

Rebecca Englert: Vielen Dank.

Wie sind Sie eigentlich auf das Grundeinkommen aufmerksam geworden?

R. E.: Von einem Grundeinkommen habe ich schon vor einigen Jahren erfahren.
Ich arbeite in einer Kinderarztpraxis und dort bin ich mit einem Vater auf dieses Thema gekommen. Er erzählte mir seine Ansicht dazu. Später haben wir im Team noch eine ganze Weile diskutiert und uns unsere Gedanken dazu gemacht.

Und wie haben Sie vom Netzwerk Grundeinkommen erfahren?

R. E.: Vor einigen Wochen hat mir meine Mutter von dem Netzwerk Grundeinkommen erzählt. Ich habe dieses dann sofort gegoogelt und mich später auch als Mitglied angemeldet. Ich finde die Idee dahinter gut!

Warum finden Sie das Grundeinkommen gut?

R. E.: Jeder in unserer Gesellschaft würde davon profitieren: Obdachlose, Arbeitslose, Arbeitnehmer …

Zuallererst bin ich auf jeden Fall der Meinung, dass es in einem Land wie unserem (am besten natürlich in jedem) nicht sein dürfte, dass es Menschen gibt, die auf der Straße leben müssen! Es ist einfach zu leicht, in die Armut abzurutschen. Mit einem Grundeinkommen wäre die Situation eine andere.

In den Jobcentern bekommen Arbeitslose oft Jobs angeboten, bei denen unterm Strich nicht mehr hängen bleibt als mit Hartz IV. Da ist es doch irgendwie nachvollziehbar, dass die Motivation fehlt, dafür „aufzustehen“. Wenn jedoch bereits ein Grundeinkommen da ist und das Konto mit einem dieser Jobs aufgebessert werden kann, dann sieht die Sache schon wieder anders aus.

Ich denke, dass die meisten Arbeitnehmer weiter arbeiten würden oder zumindest nur die Wochenarbeitszeit verringern würden. Die haben ja meistens nicht die Wahl, evtl. ein paar Stunden weniger zu arbeiten. Das Geld reicht oft nur gerade so für alle Fixkosten.

Was würde sich durch ein Grundeinkommen an Ihrer persönlichen Situation ändern?

R. E.: Weniger Bürokratie. Ich bin Mutter einer kleinen Tochter und habe in der letzten Zeit eine Menge Papierkrieg zwecks Elterngeld, Kindergeld, Betreuungsgeld etc. hinter mir. Da immer den Durchblick zu behalten, ist oft schwer. Wenn es für jeden das Grundeinkommen gäbe, würde dieser Wust an Anträgen und Verwirrung wegfallen.

Ich bin verheiratet und habe bis zur Schwangerschaft in Vollzeit gearbeitet. Als Alleinerziehende hat man nicht die Wahl, ab wann man wieder in den Beruf einsteigt. Sobald das Elterngeld wegfällt – das sowieso nicht ausreicht – bekommt man ausschließlich Kindergeld und muss auf jeden Fall arbeiten gehen. Ohne ein gutes familiäres Netzwerk droht einem dann der Abstieg.

Natürlich sind mit einem Grundeinkommen nicht alle finanziellen Sorgen vom Tisch, aber jeder hat zumindest eine Chance, sein Leben ohne weitere Unterstützung zu bewerkstelligen und das ist es doch, was die meisten von uns möchten.

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