Videoreihe zum Grundeinkommen
Unsere AG „Genug für Alle“ von Attac Deutschland führt seit Juni 2020 wöchentlich einstündige Onlineveranstaltungen zu Themen rund um das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) durch. Seit kurzem veröffentlichen wir die Impulsreferate der Veranstaltungen auf unserem Youtube-Kanal.
Die Themenpalette der Videos ist breit. Es gibt auch Videos, die außerhalb der Veranstaltungsreihe entstanden sind. Neben vier Erklärvideos, die als solche gekennzeichnet sind, gibt es auch Videos zum BGE unter Corona, zur Europäischen Bürgerinitiative (EBI) BGE und zu Grundeinkommensbewegungen in Nachbarländern.
In der Webinarreihe gibt es die folgenden fünf Themenstränge:
- Beziehungen zwischen der Grundeinkommensidee und anderen politischen Praxisansätzen:
Simone Lange berichtet zum Beispiel von der Sicht einer Kommune auf das Grundeinkommen, Timo Daum spricht über Planung im digitalen Kapitalismus, Michael Opielka über das Zukunftslabor Schleswig-Holstein und Helmut Scholz (MdEP) sowie Werner Rätz referieren über die EBI BGE und deren Umsetzung.
- Vorstellung bekannter BGE-Modelle oder politischer Haltungen:
Zum Beispiel referiert Katja Kipping über das utopische Potenzial des Grundeinkommens, Ronald Blaschke über André Gorz‘ Haltung zum BGE, Sascha Liebermann spricht über die Gründung der Initiative „Freiheit statt Vollbeschäftigung“ und Michael Levedag zum Verhältnis der SPD zum Grundeinkommen.
- Tagesaktuelle Themen:
Zum Beispiel stellt Silke Helfrich stellt den Zusammenhang zwischen BGE und Commoning her, Ronja Morgenthaler und Sandra Vahle sprechen über das Verhältnis der zur Bundestagswahl 2021 angetretenen Parteien zum BGE und Elsa Koester über Hartz IV.
- Fragen globaler, sozialer oder Geschlechtergerechtigkeit:
Es spricht zum Beispiel Margit Appel über Bedingungslosigkeit, Fritz Reheis über Resonanzstrategien und Nina Treu stellt eine Zukunftsvision für das Jahr 2048 vor.
- Wie sieht es in anderen Ländern aus:
Elli von Planta berichtet von der neuen Volksinitiative zum BGE in der Schweiz.
Zu Beginn der Reihe haben wir die Inputs nicht aufgezeichnet. Danach haben wir eine Weile mit einer unzureichenden Software gearbeitet haben, sodass nicht alles Material brauchbar ist. Mit der Veröffentlichung haben wir im August 2021 begonnen, seither sind alle Inputs dokumentiert. Die älteren stellen wir nach und nach ebenfalls ein. Da gibt es noch eine ganze Reihe von spannenden Themen, wie zum Beispiel die Grundeinkommensbewegungen in Österreich und Italien oder christliche Zugänge zum BGE. Es gibt auch ein paar kabarettistische Beiträge und viele zur Geschlechtergerechtigkeit.
Es lohnt sich also, immer mal wieder reinzuschauen. Das Beste ist, den Kanal gleich zu abonnieren. Dann kommt automatisch eine Benachrichtigung, wenn etwas Neues eingestellt wurde.
Zum Autor: Werner Rätz ist Autor und Mitgründer von Attac Deutschland. Er arbeitet u. a. in der Attac AG „Genug für Alle“, www.werner-raetz.de.
Ein Kommentar
Wenn wir ein Grundeinkommen für Alle einführen wollen bringt uns der Weg über die Vielfalt der Begründungen erfahrungsgemäß leider nicht weiter. Laut Umfragen sind bereits mehr als die Hälfte unserer Mitbürger in den demokratisch regierten Ländern für das Grundeinkommen, aber sie wählen es nicht! Der Grund ist die Parteiendemokratie, die es selbst Spitzenpolitikern nicht erlaubt entsprechende Gesetze einzubringen und darüber abstimmen zu lassen (Beispiel Katja Kipping).
Ein weiteres Beispiel: Der demokratische Königsweg über eine Petition: Susanne Wiest hat es zweimal versucht. Bei der ersten Petition war die Begeiserung der Bürger so groß, dass der Bundescomputer überfordert war, aber die Regierungsparteien haben es abgeschmettert wie man sich im Internet anschauen kann. Auch die zweite Petition mit mehr als 170.000 Unterschriften, die uns über die Bürden der Corona-Epedimie mittels Grundeinkommen hinweghelfen sollte und die bei der Anhörung von Prof. Neumärker im Ausschuss wissenschaftlich begründet wurde, wurde auf Eis gelegt und ist inzwischen eingefroren. Unser Problem ist die Parteien-Demokratie!
Darum mein Vorschlag: Wir empfehlen den Bürgern bei künftigen Wahlen nur mit der Erststimme zu wählen um Persönlichkeiten, die man persönlich kennt mit der Vertretung seiner Interessen zu betrauen und durch Verzicht auf die Zweitstimme die Parteien aus den Parlamenten zu vertreiben.