Newsletter Nr. 1, Februar 2012
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
das Jahr 2012 wird für die Grundeinkommensszene in Deutschland ein ereignisreiches Jahr: Internationaler BIEN-Kongress, Aktionstage vor dem Kongress und die 5. Internationale Woche des Grundeinkommens unmittelbar im Anschluss an den Kongress. Außerdem bewegt sich in der Gesellschaft immer mehr in Sachen Grundeinkommen: Eine Plattform Gewerkschafterdialog Grundeinkommen ist aus der Taufe gehoben worden. In kirchlichen Kreisen nimmt die Diskussion zum Grundeinkommen Fahrt auf. Die Europäische Bürgerinitiative Grundeinkommen nimmt immer mehr Gestalt an. Zu hoffen ist, dass dieser Schwung in der Grundeinkommensbewegung sich auch auf das kommende Bundestagswahljahr 2013 überträgt.
Ronald Blaschke
Veranstaltungen, Aktionen, Debatten
Kampagne Gewerkschafterdialog Grundeinkommen
Die Plattform für einen Gewerkschafterdialog Grundeinkommen hat das Ziel, die Diskussion zum Grundeinkommen in den Gewerkschaften voranzubringen und das Grundeinkommen in der gewerkschaftlichen Programmatik zu verankern. Der erste Schritt ist ein Aufruf auf der Homepage Gewerkschafterdialog Grundeinkommen, der von Gewerkschaftsmitgliedern unterzeichnet werden kann. Dieser Aufruf wird von über fünfzig ErstunterzeichnerInnen verschiedener Gewerkschaften und Gewerkschaftsebenen getragen. Beteiligt sind bisher vor allem Mitglieder der Gewerkschaft ver.di und der IG Metall, doch auch Mitglieder aus anderen Gewerkschaften sind bereits vertreten. Ca. 200 weitere UnterzeichnerInnen des Aufrufs wurden bereits gewonnen. Auch wurde in verschiedenen Medien über die Kampagne berichtet. Eine eigene Diskussionsseite ermöglicht die Debatte zum Grundeinkommen innerhalb der Gewerkschaften, eine Facebookseite informiert und diskutiert aktuelle Nachrichten.
Weitere Schritte zur Durchsetzung der oben genannten Ziele werden derzeit im Initiativkreis der Kampagne diskutiert. Mit der Plattform „Gewerkschafterdialog Grundeinkommen“ erhält eine seit längerer Zeit anhaltende Diskussion zum Grundeinkommen in verschiedenen Gewerkschaften eine strukturelle und organisatorische Basis.
25. Februar 2012: Öffentlicher Vortrag und Diskussion zum Thema Ökologisches Grundeinkommen – eine emanzipative Variante des Green New Deal?
Nach dem Treffen der Grundeinkommensinitiativen der Region Ost am 25.2.12 findet am gleichen Ort, im Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin, eine Diskussionsveranstaltung zum Thema „Ökologisches Grundeinkommen – eine emanzipative Variante des Green New Deal?“ statt. Referent ist Dr. Ulrich Schachtschneider (Dipl. Ing., Energieberater, freier Autor).
Es wird diskutiert, ob die Idee eines durch Besteuerung von Umweltverbrauch finanzierten Grundeinkommens soziale und ökologische Schieflagen bisher propagierter Varianten eines Green New Deal vermeiden könnte und inwieweit dieser Ansatz darüber hinaus emanzipatorische Qualitäten aufweist. Der Eintritt ist frei. Veranstalter sind das Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung e. V. und das Netzwerk Grundeinkommen. Die Veranstaltung wird u. a. aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin finanziert.
3. März 2012: Öffentlicher Vortrag und Diskussion zum Thema „Tätigkeit und Grundeinkommen. Zur Zukunft der Arbeit in der modernisierten Moderne“
Am 3. März 2012 trägt Prof. Dr. Wolfgang Bonß, Professor für Allgemeine Soziologie an der Universität der Bundeswehr München-Neubiberg, seine Überlegungen zum Thema „Tätigkeit und Grundeinkommen. Zur Zukunft der Arbeit in der modernisierten Moderne“ vor. Die öffentliche Veranstaltung des Netzwerks Grundeinkommen am Ort der Mitgliederversammlung des Netzwerks (siehe unten) beginnt um 19.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
16. – 18. März 2012: Impulstagung der Nordelbischen Ev.-Luth. Kirche zum Grundeinkommen in Sörup
Der Kirchenkreis Schleswig-Flensburg in der Nordelbischen Ev.-Luth. Kirche lädt zu einer öffentlichen Impulstagung mit Prof. Roswitha Pioch (FH Kiel), Prof. Franz Segbers (Uni Marburg), Dr. Irene Becker (Armutsforscherin), Ralf Welter (KAB), Ronald Blaschke (Netzwerk Grundeinkommen) und anderen zum Thema „Grundeinkommen – ein Weg aus der Armut?“ ein. Sie findet in Sörup statt. Nähere Angaben finden sich im Flyer und auf dem Plakat zur Tagung.
Ausblick
14. – 16. September 2012: Wege zum Grundeinkommen, 14. BIEN-Kongress in Ottobrunn (bei München)
Die Website zum 14. Internationalen BIEN-Kongress ist nunmehr in deutscher und in englischer Sprache veröffentlicht. Das Thema des wissenschaftlichen Kongresses lautet: „Wege zum Grundeinkommen“. Es wird mehrere Themenstränge geben, zahlreiche Podien, Workshops usw. Das endgültige Programm wird nach der Auswahl der ReferentInnen anhand der eingegangenen Vortragspapiere festgelegt – ca. Mitte Mai 2012. Doch jetzt schon sind Anmeldungen zu günstigeren Konditionen (Frühbucher-Rabatt) möglich. Alle weitere Informationen zum Kongress finden sich auf der Website. Zu beachten ist, dass am 13. September 2012 ein Pre-Conference-Day am Kongressort stattfinden soll, der gerade in Zusammenarbeit mit dem deutschen und dem internationalen Runden Tisch Grundeinkommen vorbereitet wird. Viel Beachtung werden auch die Aktionstage im Münchner Raum vor und während der Konferenz finden. Kontakte zu den Initiatoren sind über aktionstage-orgateam@grundeinkommen.de möglich. Achtung: Wenn Mitte Mai 2012 die Referentinnen und Referenten des BIEN-Kongresses bekannt sind, können regionale Initiativen sie für eigene Vorträge in ihrer Region im Rahmen der 5. Internationalen Woche des Grundeinkommens (17. – 23. September 2012) einladen. Die Kontakte zu den ReferentInnen werden auf der Kongresswebsite bekannt gegeben oder sind über das Organisationsteam des Kongresses zu erfahren.
Website
Die TOP 3 der letzten zwei Monate auf der Website des Netzwerks Grundeinkommen
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Kritik der Tafeln und Grundeinkommen (19.1.12, von Jörg Ackermann)
In einem Interview äußerte Prof. Dr. Stefan Selke heftige Kritik an den Tafeln und bringt das Grundeinkommen als Alternative ins Gespräch.
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‘Den Maschinen die Arbeit … uns das Vergnügen!’ (16.1.12, von Ronald Blaschke)
Ein neues Buch der ExistenzgeldvertreterInnen ist erschienen. Eine ausführliche Rezension mit kritischen Kommentaren und eine Empfehlung.
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Zum Verhältnis von Grundeinkommen und Rente mit 67 (10.1.12, von Herbert Wilkens)
Die Renten-Altersgrenze – Rente mit 67 – ist erneut in der Debatte; die Beziehung zwischen Rente und Grundeinkommen rückt dadurch ins Rampenlicht. Bei den Grünen hätte man gerne einen Fortschritt gesehen – leider blieb er bisher aus.
Netzwerk intern
3./4. März 2012: Öffentliche Mitgliederversammlung des Netzwerks Grundeinkommen
Die Mitgliederversammlung des Netzwerks Grundeinkommen findet am 3./4. März 2012 (Beginn 12.00 Uhr, Ende Sonntag, 13.30 Uhr) im Wolf-Ferrari-Haus in Ottobrunn bei München statt. Das ist auch der Ort des 14. BIEN-Kongresses. Weitere Angaben zur Mitgliederversammlung finden sich in der Einladung.
15. Februar 2012: Regionaltreffen Ost des Netzwerks Grundeinkommen
Im Berliner Haus der Demokratie und Menschenrechte findet am 25. Februar das Regionaltreffen Ost des Netzwerks Grundeinkommen statt. Weitere Informationen finden sich in der Einladung.
17. März 2012: Regionaltreffen Nord der Grundeinkommens-Initiativen und des Netzwerks Grundeinkommen
Die Mitglieder der Grundeinkommens-Initiativen und des Netzwerks Grundeinkommen in Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen treffen sich am 17. März in der Lüneburger Arbeits- und Begegnungsstätte Freiraum. Nähere Informationen siehe Einladung.
Spenden
Das Netzwerk Grundeinkommen ist für seine Arbeit auf Spenden angewiesen. Wir bedanken uns bei allen, die uns im vergangenen Jahr durch Spenden oder regelmäßige Beiträge unterstützt haben. Die Spendenbescheinigungen für das Jahr 2011 werden im Laufe des nächsten Monats versendet. Wir bitten alle SpenderInnen, deren Anschrift sich geändert hat, uns diese mitzuteilen.
Mitmachen
Das Netzwerk Grundeinkommen hat eine eigene Facebookseite. FreundInnen sind herzlich willkommen.
Bitte werfen Sie mal einen Blick auf die Arbeitsgruppen des Netzwerks. Haben Sie Lust, in einer der AGs mitzuarbeiten oder eine neue AG ins Leben zu rufen? Mitarbeit ist immer erwünscht, denn nur gemeinsam gelingt es, die Grundeinkommensidee zu verbreiten. Dasselbe gilt für die Redaktion der Website grundeinkommen.de. Beiträge sind immer herzlich willkommen. Dazu einige Hinweise.
(Dieser Newsletter als PDF-Datei)