Gewerkschafter*innen: Engagement fürs Grundeinkommen intensivieren

Ronald Blaschke 19.07.2023 Druckversion

Engagierte Gewerkschafter*innen wollen, dass das Grundeinkommen ein Ziel der Gewerkschaftspolitik wird. Zur 1. Strategie- und Vernetzungskonferenz „Gewerkschaften fürs Grundeinkommen“ trafen sich am 8. Juli 2023 Gewerkschafter*innen aus Deutschland – u. a. von ver.di, der GEW und IG BAU.

Initiiert wurde die Konferenz von engagierten Mitgliedern des Netzwerks Grundeinkommen und der Attac-AG Genug für alle.

Zunächst gab Ronald Blaschke einen Input zu den Eckpunkten der Internationalen Arbeitsorganisation für ein Grundeinkommen (hier die Präsentation). Dann berichteten Gewerkschafter*innen von ver.di und der IG BAU über ihr Engagement sowie ihre Strategien zur Verankerung eines Grundeinkommenskonzepts in ihren Gewerkschaften, das gewerkschaftskompatibel ist. Sie hoben hervor, wie wichtig und hilfreich ein entsprechendes Gewerkschaftskonzept ist, um soziale Gerechtigkeit und gute Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Die Gewerkschafterinnen der IG BAU verwiesen auch auf ihren Film zum Grundeinkommen: https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=RRNmLkY606A&t=10s

Anschließend haben wir Arbeitsgruppen gebildet und darüber beraten, wie wir weiter vorgehen und uns vernetzen können. Dabei sind wir zu folgenden Ergebnissen gekommen:

Vernetzung zum Grundeinkommen innerhalb der Gewerkschaften aktiv gestalten

  • gemeinsame Plattformen: Webseite / Facebook (Gewerkschaftsdialog Grundeinkommen)
  • in Parteien nach Gewerkschaftler*innen / Gewerkschaftsgruppierung suchen und ansprechen (SPD AfA, DIE LINKE, BAG betrieb & gewerkschaft, Gewerkschaftsgrün)
  • innerhalb von Gewerkschaften Zielgruppen ins Boot holen – Senior*innen, Selbständige, Jugend
  • Regionale Vernetzungen innerhalb der Gewerkschaften

Aktionen und Projekte

  • IAO-Eckpunkte-Papier in alle Gewerkschaftsgremien einbringen
  • Fragen und Themen der sozialen Gerechtigkeit und Sicherheit mit Grundeinkommen verbinden (Rentenfrage, Kindergrundsicherungsfrage, Arbeitszeitverkürzung, gute Löhne & Arbeitsbedingungen, Bürgerversicherung etc.)
  • Zusammenhang Sicherheit in persönlichen Beziehungen (Gewaltverhältnisse) und Grundeinkommen thematisieren
  • Aufklärung innerhalb der Gewerkschaften zum Grundeinkommen über gewerkschaftseigene und -nahe Zeitschriften, Ausstellung, Medien etc.
  • öffentliche vielfältige Aktionen von / mit Gewerkschafter*innen zum Grundeinkommen

Die 2. Strategie- und Vernetzungskonferenz ist bereits in Vorbereitung. Wer sich als Gewerkschafter*in für Grundeinkommen als ein Ziel der Gewerkschaftspolitik engagieren möchte, kann sich per E-Mail bei Ronald Blaschke, blaschke [at] grundeinkommen Punkt de melden.

Ein Kommentar

Hans-Jürgen Gratz schrieb am 25.08.2023, 12:58 Uhr

Das Netzwerk der Gewerkschaften zum BGE ist ein guter Schritt. Die Thesen seines erbitterten Kritikers Prof. Butterwegge, der aus dem Gewerkschaftsumfeld kommt, sind leider nicht nur dort noch immer populär. Die Gewerkschaften selbst sollten sich eher zu einer Art ADAC für ihre Mitglieder entwickeln mit dem Schwerpunkt soziale Gerechtigkeit und Beteiligung an den Unternehmen, deren Werte sie miterhalten und mitschaffen

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