Bedingungsloses Grundeinkommen. Teilhabe für alle!
Pressemitteilung zur 3. Internationalen Woche des Grundeinkommens
In der Zeit vom 20.9. bis 26.9.2010 findet zum dritten Mal die Aktionswoche zum bedingungslosen Grundeinkommen statt.
Mit zahlreichen Aktionen in ganz Deutschland, in Österreich und in weiteren Ländern wird das Thema des bedingungslosen Grundeinkommens in die Öffentlichkeit getragen. Der Aufruf und die Aktions- bzw. Veranstaltungstermine zur Woche des Grundeinkommens finden sich auf der Website der Woche des Grundeinkommens.
Mit dem Motto „Teilhabe für alle!“ soll anlässlich des diesjährigen Europäischen Jahres gegen Armut und soziale Ausgrenzung daran erinnert werden, dass in Europa und weltweit sehr viele Menschen weder ihre Grundbedürfnisse noch ihre Teilnahme an der Gesellschaft materiell absichern können. Das bedingungslose, die Existenz und Teilhabe sichernde Grundeinkommen ist ein wichtiges Instrument, um endlich mit Armut und Ausgrenzung von Menschen Schluss zu machen. Es besteht auch die Möglichkeit, die Einführung eines bedingungslosen, die Existenz und Teilhabe sichernden Grundeinkommens persönlich auf der Website der Basic Income Initiative für Europa zu unterstützen.
Es ist festzustellen, dass das bedingungslose Grundeinkommen sich zu einem sozialen Querschnittsthema ersten Ranges entwickelt hat, und zwar in doppelter Hinsicht:
* Es ist in der Breite der Gesellschaft angekommen. Viele Menschen, gesellschaftliche Organisationen, Parteien, Kirchen und Verbände quer über alle bisherigen Ausrichtungen hinweg beschäftigen sich damit.
* Das bedingungslose Grundeinkommen ist nicht bloß eine weitere Stellschraube im politischen Alltag, sondern eine qualitativ neue soziale Innovation mit zahlreichen Auswirkungen und Querbezügen zu vielen anderen, gesellschaftlich wichtigen Themen. Es hat eine große integrative Kraft.
Mit einem bedingungslosen Grundeinkommen stellen sich viele Fragen und Probleme anders. Manche lösen sich einfach auf und andere ergeben sich neu.
Es wird ein neuer Gestaltungsspielraum eröffnet, der uns aus den Zwängen des bloßen Reagierens löst. Die Frage „Wie wollen wir leben?“ kann endlich angstfrei diskutiert werden.
Teilhabe für alle durch ein bedingungsloses Grundeinkommen!
Margit Appel, + 43 1 310515988, Netzwerk Grundeinkommen und sozialer Zusammenhalt – BIEN Austria
Reimund Acker, acker(at)grundeinkommen.de, + 49 89 807293, Netzwerk Grundeinkommen Deutschland
Klaus Sambor, klaus.sambor(at)aon.at, + 43 664 73437308, Attac Österreich, Inhaltsgruppe Grundeinkommen
Werner Rätz, + 49 163 2423541, Attac Deutschland, AG Genug für Alle
3 Kommentare
\"Es ist in der Breite der Gesellschaft angekommen...\" Nun, das stimmt schon: \"... in der Breite\" - jedoch noch nicht \"bei den Massen\". Damit meine ich vornehmlich die Stammleser der 4-Buchstaben-Zeitung und auch jene, die meinen, zur sogenannten Mittelschicht zu gehören, die es in Deutschland in Wahrheit gar nicht mehr gibt (Stichwort: Meudalismus). In diesen Kreisen ist das Thema BGE weitgehend unbekannt oder es wird schlichtweg verteufelt.
Hallo Ronald,
einige Handelsunternehmer,viele prekär lebende Freiberufler, Studenten und unzählige unter Druck stehende Hartzvierlinge sehnen völlig zu Recht und gut nachvollziehbar ein druckfreies Grundeinkommen herbei, weil sich damit für jeden Einzelnen größere selbstbestimmte Entfaltungsmöglichkeiten eröffnen könnten. Die Frage bleibt, wie ein BGE hier möglich werden kann, wenn anderswo Millionen Menschen für 50 Dollarcent pro Stunde 12 Stunden auch für den hiesigen Verbrauchermarkt arbeiten. Was ich noch für Probleme mit dem BGE habe, findet der Interessierte auf meiner Webseite unter: http://www.geschichtsseiten.de/htm/dieinfor.htm, http://www.geschichtsseiten.de/htm/grundein.htm und unter: http://www.geschichtsseiten.de/htm/arbeitbi.htm
Freundliche Grüße
Rudolf Reddig
Den Aufruf zur Woche des Grundeinkommens haben Bekannte und ich im Bereich unserer Möglichkeiten unterstützt. Flugblätter verteilt, Menschen angesprochen und diskutiert. Mir selbst wurde das Recht auf ein Bedingungsloses Grundeinkommen dabei klarer. Wo anfangs dieses Recht sich für mich aus christlicher und sozialer Überzeugung ableitete, ist mir die kulturelle und wirtschaftliche Rechtfertigung bewusst geworden.
Für mich ist, unter anderem, das Festhalten an nicht mehr zu rechtfertigenden Machtstrukturen und der Versuch, alte Denkmuster aufrecht zu halten der grösste Hinderungsgrund dafür, dass manche Menschen sich nicht so schnell mit der Idee anfreunden können. Dies erinnert an Zeiten in denen noch gepredigt wurde \"die Frau sei dem Manne untertan\" - und heute haben wir freies und gleiches Wahlrecht. Aus diesem Grund möchte ich mich für die Denkanstöße und die Arbeit des Netzwerks bedanken.