Bildung ist keine Wunderwaffe gegen Armut

Herbert Wilkens 20.05.2008 Druckversion

Christoph Butterwegge stellt im Spiegel unter anderem fest:

    „Man spricht von „Bildungsarmut“ und tut so, als könne eine gute Schulbildung oder Berufsausbildung verhindern, dass Jugendliche ohne Arbeitsplatz bleiben.“

    „Eine bessere (Aus-)Bildung erhöht die Konkurrenzfähigkeit eines Heranwachsenden auf dem Arbeitsmarkt, ohne jedoch die Erwerbslosigkeit und die (Kinder-)Armut als gesellschaftliche Phänomene zu beseitigen.“

    „Bildung ist keine Wunderwaffe im Kampf gegen die Kinderarmut, zumal sie immer mehr zur Ware wird. Studiengebühren, Transportkosten und Schul- oder Büchergeld schrecken gerade die Kinder aus sozial benachteiligten Familien vom Besuch einer weiterführenden Schule beziehungsweise einer Universität ab.“

    „Es ist nicht nur politisch unredlich, sondern auch purer Zynismus, den Armen „Bildet euch!“ zuzurufen und Erwachsenen wie Kindern beim Hartz-IV-Regelsatz keinen einzigen Cent für Bildung zu gewähren.“

Ein Kommentar

Reinhard Börger schrieb am 26.05.2008, 12:53 Uhr

Auch wenn ich oft mit Christoph Butterwegge nicht übereinstimme, würde ich im hier recht geben. Was allerdings oft nicht hesagt wird, ist, dass Bildung zwar die Konkurrenfähigkeit des Einzelnen ehöht, oft aber keine neuen Arbeitsplätze schafft und die Gesamtarbeitslosigkeit nicht senkt. Wer dich bildet, erält also leichter eine Stelle, aber auf Kosten anderer.

Ansonsten stört es mich, Bildung vor allem als ökonomische Ressource zu sehen. Wenn man durch Bildung Zusammenhänge besser versteht und sich besser ein eigenständiges Urteil bilden kann, ist das m.E. begrüßenswert und förderungswürdig, unabhängig davon, ob man dadurch eine Stelle findet oder mehr verdient.

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