Arbeit neu denken – #diexstundenwoche

Sandra Vahle 21.05.2021 Druckversion

In der politischen Debatte wird das bedingungslose Grundeinkommen oft und gerne als Widerspruch zur Arbeitsgesellschaft dargestellt. Die Kampagne #diexstundenwoche macht da nicht mit. Sie denkt Arbeit auf ganzer Linie neu und zeigt anhand von echten Geschichten, was alles Arbeit ist. So setzt sie ein Zeichen für die Europäische Bürgerinitiative Bedingungslose Grundeinkommen.

Was zählt eigentlich alles als Arbeit? Derzeit leben wir in einer Gesellschaft, in der bezahlte Tätigkeiten als Arbeit anerkannt werden, unbezahlte Tätigkeiten hingegen kaum Wertschätzung erfahren. Dies betrifft nach wie vor insbesondere Frauen, die den Löwenanteil der unbezahlten Care- und Sorgearbeit leisten. Ist es folglich nicht längst überfällig, den Begriff der Arbeit zu hinterfragen und neu zu definieren?

Bei der X-Stunden-Woche zählt alles als Arbeit! Sprich, neben Lohnarbeit ist auch Hausarbeit, Sport, Kunst, Kinderbetreuung und vieles mehr Arbeit. Die X-Stunden-Woche berichtet von der Zeit, in der Menschen aktiv sind. Das X ist eine Variable, die für die Zeit steht, in der Leistung erbracht wird. Das X löst die Tatsächlichkeit der Leistung von der Ideologie, dass nur Erwerbsarbeit Leistung sei.

Die X-Stunden-Woche fordert ein bedingungsloses Grundeinkommen. Denn das Grundeinkommen ermöglicht dem Individuum mehr Selbstbestimmung und eine Work-Life-Balance, die gesund für Körper und Geist ist. Mit einem bedingungslosen Grundeinkommen erhält Arbeit einen Vertrauensvorschuss, denn Menschen sind mehr wert als nur Erwerbsarbeit.

Zur Autorin: Sandra Vahle arbeitet im strategischen wie kreativen Social Media Management als Inhaberin der Agentur starscave sowie als Schriftstellerin.

Bild: starscave

 

Ein Kommentar

Hans von Sperling schrieb am 23.05.2021, 11:07 Uhr

Eigentlich geht es bei der bürgerlichen Idee der Lohnarbeit ja um Gerechtigkeit gegenüber der Gemeinschaft und sollte auch umgekehrt.

Man könnte zusammenkommen, indem man Arbeit als Tätigkeit bezeichnet, die man anderen zuliebe tut, nicht unmittelbar für sich selbst.

Dabei fällt aber die noch viel größere Ungerechtigkeit auf, dass nicht einmal jeder einen hat, für den er/sie arbeiten möchte.

Die Idee der Gemeinschaft wird in der Lohnarbeit in Geld ausgedrückt. Dies ist natürlich sehr verlogen im Lichte dessen, was Marx herausgestellt hat.

Es gilt immer noch dieselbe Kante um die geknickt wird: Menschen müßen planen, der Markt kann einfach an der Planung anderer parasitieren.

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