20 Jahre Netzwerk Grundeinkommen: Wohnungslosigkeit und Grundeinkommen
Am 6. Juli 2024 feiert das Netzwerk Grundeinkommen in Leipzig im Budde-Haus sein 20-jähriges Bestehen. Sie können sich und ihr könnt euch auf Austausch, Diskussion, Musik und vor allem aufs Feiern freuen. Beginn ist 12 Uhr mit einem Brunch und der Vorstellung der Arbeit des Netzwerks und von Regionalinitiativen des Netzwerks.
In den kommenden Wochen werden wir auf unserer Website die öffentlichen Veranstaltungen vorstellen. Heute stellen wir die Vortrags- und Diskussionsveranstaltung zum Thema „Wohnungslosigkeit und Grundeinkommen“ vor.
„Wohnungslosigkeit und Grundeinkommen“
Vortrag, Statements und Diskussion
Wo, wann: Budde-Haus Leipzig, 6. Juli 2024, 16:15 Uhr bis 17:15 Uhr
1. Vortrag: Wohnungslosigkeit und Grundeinkommen: Verbessert sich die Lebenssituation der am wenigsten Begünstigten? Ergebnisse von Projekten
Verena Löffler, Master of Science, Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Centrum für Interdisziplinäre Wirtschaftsforschung der Universität Münster. Im Rahmen ihrer Dissertation im Fach Volkswirtschaftslehre forscht sie interdisziplinär zu den Themen Grundeinkommen, Sorgearbeit und Wohnungslosigkeit.
2. Statements:
Sandy Feldbacher (Leipziger Straßenmagazin KiPPE)
Sophie Wischnewski (Ökumenische Bahnhofsmission Leipzig)
Chriss (Aktivist Obdachlosenbewegung, Leipzig)
danach Diskussion
Veranstalter: Netzwerk Grundeinkommen in Kooperation mit dem Netzwerk Care Revolution, FRIBIS, Leipziger Straßenmagazin KiPPE, Ökumenische Bahnhofsmission Leipzig
PDF-Dokument zur Bewerbung der Veranstaltung.
2 Kommentare
Obdachlosigkeit ist sowohl mit wie ohne Grundeinkommen ein wild wachsender Zustand von immer mehr Personen. Spekulationen und rasannte Preissteigerungen bei den Mieten werden auch mit einem Grundeinkommen für eine stetig wachsende Obdachlosigkeit sorgen. Ein Grundeinkommen ändert an dieser Situation nichts. Um faire, bezahlbare Mietpreise zu halten ist dringend eine ganze Reihe von Gesetzen anzupassen, um gegen Grundstücksspekulation und Leerstand vorzugehen. Hier bietet sich z.B. dieser interessante Lösungsansatz an:
1. Leerstand
1.1 Bei Leerstehenden Wohnungen/Büros muss die komplette Kaltmiete ab dem 2. Monat in einen Fond für den sozialen Wohnungsbau eingezahlt werden.
1.2 Büros können bis zu einem Jahr von dieser Pflicht befreit werden, wenn sie zu Wohnraum umgebaut werden. (Verpflichtend)
1.3 Wegen der Zahlungen in den sozialen Wohnungsbau gesenkte Kaltmieten bedürfen einer funktionalen Mietpreisbremse, die eine Mietpreissteigerung begrenzt und auch für den Zeitraum, in der weniger eingezahlt worden ist gänzlich unmöglich macht.
2. Förderung des sozialen Wohnungsbaus
2.1 Aus öffentlichen Fonds für sozialen Wohnungsbau (die unter anderem durch 1.1 und 1.2 unterstützt werden) können Gelder für Umbaumaßnahmen bei leerstehenden Bürogebäuden für eine vollständige Umnutzung beantragt werden.
2.2 Für bestehenden Wohnraum kann der Eigentümer zur Renovierung auch einen längeren Zeitraum bis zu den Zahlungen an den sozialen Wohnungsfond beantragen (max. 3 Monate)
Dann wäre wohl das Problem der Wohnungslosigkeit etwas eingeschränkt und die Kaltmieten wären auch bald wieder erschwinglich. Dann könnten \"geneigte\" (nicht jeder will in einer Wohnunng leben) Obdachlose auch wieder bezahlbaren Wohnraum beziehen und man müsste nicht ständig das Grundeinkommen an die steigenden Wohnungspreise anpassen.
Es gibt noch viel zu tun, bevor ein Grundeinkommen auch für den Teil der Gesellschaft positive Wirkung zeigt, die nicht darauf angewiesen ist.
Und - was soll uns das jetzt sagen? Sonst ist alles gut, es braucht nur ein ordentliches Wohnungsbau-Konzept? Ja, so etwas müssen wir nebenbei auch machen. Aber nur zusätzlich zur Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens!
Es schreibt: Michael Levedag, Netzwerkrat im Netzwerk Grundeinkommen