Deutsch-koreanisches digitales Vernetzungstreffen zu Grundeinkommen und Klimakrise
Am 6. Mai 2023 trafen sich online Vertreter aus Korea und dem deutschsprachigen Raum, um das bedingungslose Grundeinkommen vor dem Hintergrund der Klimakrise und der notwendigen sozialökologischen Transformation zu diskutieren (wir hatten im Vorfeld berichtet). Organisiert wurde das öffentliche Treffen
– vom Netzwerk Grundeinkommen Deutschland
– von der Arbeitsgruppe Genug für alle von Attac Deutschland
– vom Grundeinkommensnetzwerk der Republik Korea (Basic Income Korean Network BIKN) und
– vom koreanischen Institut für politische und wirtschaftliche Alternativen.
Das Treffen sollte zum einen den Austausch und die Vernetzung zwischen den Grundeinkommensbewegten im deutschsprachigen Raum und Korea intensivieren. Zum anderen sollte sich der Frage gewidmet werden, welche Rolle das Bedingungslose Grundeinkommen für die Bewältigung der Klimakrise und der sozialökologischen Transformation spielen kann.
Die BGE-Bewegungen aus dem deutschsprachigen Raum und Korea betrachten das bedingungslose Grundeinkommen nicht nur als Mittel zur Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung, sondern auch als Beitrag zur Verwirklichung eines guten Lebens für alle. Besonderes Augenmerk liegt auf seinem Einfluss auf den Umgang mit den ökologischen Veränderungen, insbesondere den Auswirkungen des Klimawandels auf die Menschheit. Die Frage, ob und wie das bedingungslose Grundeinkommen in diesem Zusammenhang eine positive Rolle spielen kann, stand im Mittelpunkt des Austauschs.
Das Programm der Veranstaltung umfasste verschiedene Vorträge und Kommentare von Expert*innen aus der Republik Korea und Deutschland. Hyosang Ahn, Vorsitzender des Grundeinkommensnetzwerks Republik Korea, eröffnete die Veranstaltung mit einer Einführung zum Grundeinkommen zu Beginn des Anthropozäns. Mia Smettan vom Konzeptwerk Neue Ökonomie kommentierte seinen Vortrag.
Anschließend sprach Min Geum, Leiter des Instituts für politische und wirtschaftliche Alternativen in Südkorea, über die CO2-Dividende und das Common-Equity-Modell im Bereich der Energiewende. Ronald Blaschke vom Netzwerk Grundeinkommen Deutschland gab dazu einen Kommentar ab.
Dagmar Paternoga von Attac Deutschland, AG Genug für alle, präsentierte das Grundeinkommen als Instrument der sozialökologischen Transformation, während Gunmin Yi vom Institut für politische und wirtschaftliche Alternativen einen Kommentar dazu abgab.
Nach einer Pause folgte eine offene Diskussionsrunde, in der die Teilnehmenden ihre Gedanken und Fragen zu den präsentierten Themen austauschen konnten. Grundzüge eines Memorandums wurden vorgestellt. Es trägt den Titel „Grundeinkommen als notwendiger Bestandteil einer sozialökologischen Transformation und Baustein für Klimagerechtigkeit”. Es wird auf dem nächsten BIEN-Kongress in Seoul (Republik Korea) vom 23. bis 26. August 2023 vorgestellt.
Die Veranstaltung fand digital über Zoom statt und wurde simultan gedolmetscht.
Sie wurde von der attac-AG Genug für alle auf Video aufgezeichnet und kann auf dem YouTube-Kanal des Netzwerks Grundeinkommen angesehen werden.
Das Vernetzungstreffen und der Austausch zwischen den vier Organisationen aus Deutschland und Südkorea boten eine wertvolle Gelegenheit, die Bedeutung des bedingungslosen Grundeinkommens im Kontext der Klimakrise zu diskutieren und neue Erkenntnisse zu gewinnen. Wir hoffen, dass weitere Schritte und Initiativen aus dieser Zusammenarbeit folgen werden, um wichtige Impulse in die Gesellschaften zu geben, so dass diese den Herausforderungen der Klimakrise auf nationaler und globaler Ebene begegnen kann.
Foto: Netzwerk Grundeinkommen