Grundeinkommens-Experimente in der Ukraine

Baukje Dobberstein 26.12.2018 Druckversion

Laut Berichten von basicincome.org werden in der Ukraine aktuell zwei Grundeinkommensexperimente geplant.

Ende November kündigte der Stadtverantwortliche von Pawlohrad ein Experiment an: Dabei sollen 2000 zufällig ausgewählte Bürger der 108.000 Einwohner der Stadt für 24 Monate ein Grundeinkommen von 100 Euro erhalten. Das entspricht in etwa einem Drittel des Durchschnittsgehalts bzw. des von der Bevölkerung geschätzten Existenzminimums (vgl. Ukraine-Analysen 9.12.2015, S. 2). Offiziell liegt es bei rund 50 Euro (vgl. Ukrinform). Die Armut in der Ukraine ist in den letzten Jahren enorm gestiegen (Ukraine-Journal).

Untersucht werden soll mit dem Experiment, wie sich die Grundeinkommenszahlung auf den Arbeitsmarkt, das objektive und subjektive Wohlbefinden der Teilnehmer und ihre psychische und physische Gesundheit auswirkt.

Die Stadt selbst kann das Projekt nicht finanzieren (außer personeller und infrastruktureller Unterstützung). Das nötige Geld für das Grundeinkommen soll mit Hilfe von Spenden öffentlicher und privater Wohltätigkeitsorganisationen sowie ausländischer Organisationen gesammelt werden.

Für das ukrainische Dorf Podilske ist ebenso ein Grundeinkommensexperiment geplant. Für zwei Jahre sollen alle 550 Bewohner ein Grundeinkommen von 200 Euro erhalten. Die Finanzierung soll über Haushaltsüberschüsse und Crowdfunding erfolgen. Das Grundeinkommen soll den Lebensstandard der Dorfbewohner erhöhen, die Attraktivität des ländlichen Lebens stärken und mehr Menschen, insbesondere junge, zum Zuzug motivieren.

Die Projektideen wurden vom Netzwerk Basic Income der Ukraine vorgeschlagen bzw. werden von diesem unterstützt.

 

Foto: https://www.pexels.com/de-de/foto/flagge-ukraine-ukraine-flagge-177273

Ein Kommentar

Enno Schmidt schrieb am 31.12.2018, 16:42 Uhr

Danke für diesen kurzen informativen Bericht.

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