Hoffnungsvolle Aktivitäten zum Grundeinkommen im Ev.-Luth. Kirchenkreis Schleswig-Flensburg

Ronald Blaschke 27.03.2012 Druckversion

Das Gemeindehaus in Sörup war vom 16. bis zum 18. März 2012 mit 120 Menschen voll wie selten zuvor. Die AG Grundeinkommen im Ev.-Luth. Kirchenkreis Schleswig-Flensburg hatte zur Impulstagung Grundeinkommen – ein Weg aus der Armut? eingeladen.

… ein voller Saal

Die Resonanz war, für die OrganisatorInnen überraschend, sehr groß. Nicht nur renommierte WissenschaftlerInnen wie Prof. Roswitha Pioch (Fachhochschule Kiel, Direktorin des Instituts für Interdisziplinäre Genderforschung und Diversity), Prof. Franz Segbers (Universität Marburg, Fachbereich Evangelische Theologie) und Dr. Irene Becker (Armuts-/Reichtumsforscherin) hatten das Interesse der zum Teil Weitangereisten geweckt, sondern auch der Grenzgänger zwischen Politik und Wissenschaft Ralf Welter (Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands, Mitglied der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik – Memorandum-Gruppe) und mein Beitrag „Grundsicherungen und Grundeinkommen in Deutschland. Aktuelle Modelle, ihre Ziele und Finanzierung“.

Neben Grundsätzlichem zum Grundeinkommen aus soziologischer, theologischer und sozialethischer Sicht diskutierten die ReferentInnen und die zahlreichen Teilnehmenden lebhaft über realistische und Armut bekämpfende Grundeinkommensansätze, aber auch über erste Schritte hin zum Grundeinkommen, wie zum Beispiel mit der Grundsicherung für alle Kinder und Jugendlichen (Kindergrundsicherung). In der Diskussion wurde schnell deutlich, dass die derzeitigen Grundeinkommensvorschläge in Deutschland große Unterschiede aufweisen, was die politischen Absichten und gesellschaftliche Wirkung angeht.

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Auch zum Abendessen gab es spannende Diskussionen!

Die zweieinhalb ereignisreichen Tage endeten mit einer Erklärung der Teilnehmenden, die auf weitere Aktivitäten zum Grundeinkommen verweist: Die politisch Verantwortlichen aus dem Norden werden aufgefordert, sich mit dem Thema Grundeinkommen stärker auseinanderzusetzen, und dafür zu sorgen, dass dieses in den politischen Gremien des Landes Schleswig-Holstein und des Bundes stärker diskutiert wird. Weiterhin erklärten die Teilnehmenden: „Wir befürworten ein garantiertes Grundeinkommen, das eine ausreichende Existenzsicherung und Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben ermöglicht. Wir sehen die Einführung eines Grundeinkommens als einen entscheidenden Schritt zur Verwirklichung der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte.“

Eine gelungene Impulstagung also!

Für Interessierte sind im Folgenden die Beiträge der Tagung zum Herunterladen aufgeführt (in der Reihenfolge ihres Vortrags auf der Impulstagung):

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Prof. Dr. Roswitha Pioch (rechts auf dem Bild): Wege aus der Armut – Grundeinkommen, Mindestlohn, Niedriglohn

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Prof. Dr. Franz Segbers: Soziale Sicherheit für alle auch ohne Erwerbsarbeit

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Ronald Blaschke: Grundsicherungen und Grundeinkommen in Deutschland. Aktuelle Modelle, ihre Ziele und Finanzierung

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Ralf Welter: Das garantierte Grundeinkommen – Das KAB-Modell und seine Finanzierung

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Irene Becker: Kindergrundsicherung – ein erster überzeugender Schritt?

Die Fotos stammen von den OrganisatorInnen der Impulstagung.

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