BGE-Ausstellung in der Zentralbibliothek Bonn

Ruth Küpper 28.06.2009 Druckversion

Die Stadtbibliothek Bonn ermöglichte zusammen mit der Bonner Initiative Grundeinkommen eine Ausstellung zum bedingungslosen Grundeinkommen, die von Hardy Krampertz aus Frankfurt und Werner Rätz aus Bonn konzipiert und zusammengestellt wurde. Anhand von Schautafeln mit Bildern, Diagrammen und Texten werden das bedingungslose Grundeinkommen und seine Auswirkungen auf die Gesellschaft transparent gemacht. Die Ausstellung ist in vier Abschnitte unterteilt:

  • Einführung
  • Erste Anfänge
  • Auswirkungen
  • Zukunft

Im Rahmen des 3. deutschsprachigen Grundeinkommenskongresses in Berlin wurde die Ausstellung zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. Dort fand sie vom 24. bis 26. Oktober 2008 große Beachtung beim Publikum.
Die Ausstellung, die für das Netzwerk Grundeinkommen erstellt wurde, ist hier abrufbar.

Am 4. März eröffneten Helga Brinkmann (Diplom-Bibliothekarin bei der Stadtbibliothek Bonn und zuständig für die Veranstaltungsarbeit in der Zentralbibliothek) und Ruth Küpper (Sprecherin der Bonner Grundeinkommensinitiative) die Ausstellung in Bonn. Zahlreiche Besucher und auch die Vertreter der örtlichen Presse waren zugegen, um sich über diese gar nicht so neue Idee eines „bedingungslosen Grundeinkommens“ zu informieren. „So wie der Mensch Luft zum Atmen braucht benötigt er ein Einkommen um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Er hat dieses existentielle Recht auf Teilhabe alleine dadurch, dass er lebt.“ So steht es in dem Info-Flyer der Bonner Initiative.

Die Bibliothek stellte aus dem gegebenen Anlass in einem eigens dafür vorgesehenen Regal Literatur bereit. Die Zusammenstellung war aber aufgrund der großen Nachfrage bald schon nicht mehr vollständig.

In dem ausgelegten Gästebuch drückten viele interessierte Besucher ihre Meinung aus. Hier sind die Beiträge dokumentiert.

Zur Ergänzung der Ausstellung fand am Donnerstag, dem 22. März, ein Vortrags- und Diskussionsabend statt. Ruth Küpper, Künstlerin aus Bonn, stellte in ihrem Vortrag die Frage: „Ist der Mensch von Natur aus faul?“ Viele, die der Idee des bedingungslosen Grundeinkommens kritisch gegenüber stehen, denken das. Wenn jeder Geld bekäme, ohne dafür einer Erwerbsarbeit nachgehen zu müssen, würde niemand mehr arbeiten wollen. Küpper kommt zu dem Ergebnis: Der Mensch ist nicht von Natur aus faul, er
braucht lediglich menschenwürdige Lebensbedingungen um sich entfalten und seinen ureigensten Beitrag für die Gesellschaft leisten zu können. Die nächste Frage der Kritiker lautet erfahrungsgemäß: „Wer soll das bezahlen? Ein Grundeinkommen, bedingungslos für jeden, ist doch niemals finanzierbar.“ Martina Steinheuer, Mitglied im Rat des bundesweiten Netzwerks Grundeinkommen sorgte in ihrem Vortrag „Keine Angst vor großen Zahlen“ für Klarheit. Sie kommt zu dem Schluss: Ein Grundeinkommen von ca. 700,- Euro ist bereits heute finanzierbar ohne Mehrausgaben für den öffentlichen Haushalt. Mehr als 80 Besucher nahmen an dem Vortragsabend teil, der von Ulrich Buchholz (Mitglied der Bonner Initiative Grundeinkommen und aktiv bei Technik und Leben e.V.) moderiert wurde. Er sorgte dafür, dass alle mit ihren Fragen und Beiträgen zu Wort kommen konnten.

Am Montag, 30. März, gab es den Film „Kulturimpuls Grundeinkommen“ von Daniel Häni und Enno Schmidt zu sehen. Dieser Film stellt das bedingungslose Grundeinkommen als geradezu zwingenden Schritt der gesellschaftlichen und persönlichen Weiterentwicklung der Menschheit dar. Er erläutert die Vorbehalte, die es zu überwinden gilt und erklärt die Finanzierung anhand des Konsumsteuermodells. 30 Besucher schauten sich den Film interessiert an. Leider blieb im Anschluss keine Zeit das Thema in einer Diskussion weiter zu vertiefen.

Frau Brinkmann resümierte am Tag des Abbaus: „Dies war eine der meist beachteten Ausstellungen in der Zentralbibliothek, die ich während meiner langjährigen Tätigkeit betreuen durfte.“

Hier noch die Original-Pressemitteilung als PDF und der Flyer

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