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Götz Werner für Mindestlohn und Grundeinkommen

Das meldete die „Wiener Zeitung.at [1]“ am 23. Oktober 2013.

Die Frage eines einheitlichen gesetzlichen Mindestlohns im Zusammenhang mit der Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen ist auf dieser Website kontrovers diskutiert [2] worden.

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3 Comments To "Götz Werner für Mindestlohn und Grundeinkommen"

#1 Comment By Heinz On 30.10.13 @ 16:18

Bei einem gesetzlichen Mindestlohn muss man sich doch gleich fragen, wie er berechnet wurde. Für wie viele Personen in einer Familie soll er denn ausgelegt sein? Mit 8,50 € kann man sich sicher einigermaßen alleine über Wasser halten. Aber wie viele Kinder kann man davon mit ernähren? So ein Mindestlohn gibt nur Sinn, wenn man ihn mit der Anzahl der Personen multipliziert, die davon ernährt werden müssen. Die ganze Mindestlohndebatte ist aus dem Grund in sich völlig absurd.

#2 Comment By Rainer On 30.10.13 @ 20:34

Genauso wichtig ist ein vernünftiges Kindergeld in existenzsichernernder Höhe für das Kind (Kindergrundeinkommen).

#3 Comment By Verena Nedden On 31.10.13 @ 14:04

Mit der Debatte um einen Mindestlohn werden die Probleme des heutigen Erwerbsteuersystems offenbar, wie der Kommentar von Heinz und Rainer, aber auch der Beitrag von Eric Manneschmidt und die hierzu verfassten Kommentare zeigen.
Letztlich entpuppt sich die Forderung nach einem Mindestlohn als derzeit dringend notwendiger Zwischenschritt, aber auch als Minimalkorrektur der im SGB II vorgesehenen Sanktionen beim Bezug des heutigen Grundeinkommens nach Bedürftigkeit (s. Beitrag von Herbert Wilkens) – ein Tropfen auf den heißen Stein, der die Produktpreise zudem verteuern wird, jedoch keine langfristige Lösung der Gesamtproblematik der (nicht nur) inländischen Einkommensstruktur bietet.
Hierzu ist ein Umdenken eines jeden Einzelnen von uns notwendig, wie der Film “Grundeinkommen- ein Kulturimpuls” von Enno Schmidt und Daniel Häni seit 2008 zeigt: Weg von der allgemeinen Einkommensbesteuerung, welche das inländische Einkommensgefälle u.a. manifestiert, hin zu einer anderen allgemeinen Besteuerung, die einen überlebensrettenden Mindestlohn entbehrlich macht, weil die eigene Existenz bereits durch ein Grundeinkommen bedingungslos abgesichert ist.
Solange wir selbst Arbeit mit Einkommen verbinden, indem wir an Grundeinkommenskonzepten festhalten, die weiterhin das erwirtschaftete Erwerbseinkommen mit Steuern und Abgaben belasten, hat sich unser Denken nicht verändert; die Wertschätzung der eigenen Arbeit unterliegt dann nicht der Freiheit des Einzelnen, und ein Mindestlohn wird erforderlich bleiben. Solange wir neue Wege mit alten Argumenten begegnen und uns den Blick auf (z.T. sogar eigene) Lösungsvorschläge verwehren, können wir nur am Leid der Missstände des alten Systems herumdoktern anstatt deren Ursache zu beseitigen (s. Beiträge von Wilkens/Kumpmann und Acker).
Der Wunsch nach einer Entkopplung von Arbeit und Einkommen beinhaltet zwangsläufig die Abkehr von der Erwerbsbelastung als die maßgebliche staatliche Einnahmequelle hin zur Konsumbesteuerung oder einer anderen einkommensunabhängigen Besteuerung nach individueller Leistungsfähigkeit, mit der die bedingungslose Auszahlung eines Grundeinkommens finanzierbar ist. Lasst uns mit Umdenken anfangen!