Armutsgefährdung in Deutschland gestiegen, insbesondere bei Erwerbslosen

Ronald Blaschke 29.11.2009 Druckversion

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren nach den Ergebnissen der Erhebung LEBEN IN EUROPA 2008 im Jahr 2007 wie im Jahr 2006 15% der Bevölkerung Deutschlands armutsgefährdet. 2005 waren es 13%, 2004 12%. Insbesondere nahm die Armut bei Arbeitslosen zu. Die Quote der armutsgefährdeten Arbeitslosen stieg von 51% im Jahr 2006 auf 56% im Jahr 2007. 2005 waren es 43%, 2004 40%. (LEBEN IN EUROPA 2005 UND 2006)

Der Schwellenwert, ab der eine alleinstehende Person im Jahr 2007 als armutsgefährdet galt, lag bei einem Nettoeinkommen von weniger als 913 Euro monatlich (2005: 781 Euro, 2006: 885 Euro). Für eine Familie, bestehend aus zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren, belief sich dieser Grenzwert 2007 auf 1.917 Euro monatlich (2006: 1.859 Euro).

Die Erhebungen LEBEN IN EUROPA erfolgen auf der Grundlage des EU-SILC (European Union Statistics on Income and Living Conditions). Sie ist eine Datenquelle neben anderen, wie der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) oder dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP), mit der Einkommensarmut gemäß dem Europäischen Standard in Deutschland ermittelt werden kann. Die Armutsgefährdungsschwelle nach diesem Standard liegt bei 60 % des mediangemittelten Nettoäquivalenzeinkommen (Netto meint Einkommen nach Steuern und Sozialversicherungsabgaben).

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