Armutsgefährdung in Deutschland gestiegen, insbesondere bei Erwerbslosen
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren nach den Ergebnissen der Erhebung LEBEN IN EUROPA 2008 im Jahr 2007 wie im Jahr 2006 15% der Bevölkerung Deutschlands armutsgefährdet. 2005 waren es 13%, 2004 12%. Insbesondere nahm die Armut bei Arbeitslosen zu. Die Quote der armutsgefährdeten Arbeitslosen stieg von 51% im Jahr 2006 auf 56% im Jahr 2007. 2005 waren es 43%, 2004 40%. (LEBEN IN EUROPA 2005 UND 2006)
Der Schwellenwert, ab der eine alleinstehende Person im Jahr 2007 als armutsgefährdet galt, lag bei einem Nettoeinkommen von weniger als 913 Euro monatlich (2005: 781 Euro, 2006: 885 Euro). Für eine Familie, bestehend aus zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren, belief sich dieser Grenzwert 2007 auf 1.917 Euro monatlich (2006: 1.859 Euro).
Die Erhebungen LEBEN IN EUROPA erfolgen auf der Grundlage des EU-SILC (European Union Statistics on Income and Living Conditions). Sie ist eine Datenquelle neben anderen, wie der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) oder dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP), mit der Einkommensarmut gemäß dem Europäischen Standard in Deutschland ermittelt werden kann. Die Armutsgefährdungsschwelle nach diesem Standard liegt bei 60 % des mediangemittelten Nettoäquivalenzeinkommen (Netto meint Einkommen nach Steuern und Sozialversicherungsabgaben).