Geldvermögen trotz Krise so hoch wie nie

Reimund Acker 30.01.2010 Druckversion

Auf eine neue Rekordhöhe ist im Jahr 2009 das Bruttogeldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland angewachsen. Wie das Vermögensverwaltungsunternehmen Allianz Global Investors dieser Tage mitteilte, konnten die deutschen Privathaushalte im vergangenen Jahr ihre Geldvermögen, auch wegen einer „fulminanten Umkehr an den Börsen“, um 4,4 Prozent von rund 4.450 Milliarden auf 4.640 Milliarden Euro steigern. Gut 60 Prozent des Geldvermögenszuwachses in Höhe von knapp 200 Milliarden Euro – das entspricht etwa zwei Dritteln des Bundeshaushalts – waren dabei nicht auf Bewertungsgewinne zurückzuführen, sondern „flossen als neue Anlagemittel zu“.

Dass gerade Eigentümer großer Geldvermögen als Gewinner aus der derzeitigen Krise hervorgehen können, verdanken sie der Großzügigkeit der 476 Bundestagsabgeordneten, die im Oktober des Jahres 2008 im Eilverfahren 500 Milliarden Euro Steuergelder für das größte Rettungspaket für den Finanzsektor in der Geschichte der Bundesrepublik bewilligten (bei 99 Neinstimmen, einer Enthaltung und 38 Abwesenden). Auch Steuerzahler ohne Geldvermögen wurden so in Haftung für die Risiken genommen, die andernfalls von den Vermögenden selbst hätten getragen werden müssen, ohne freilich an den damit verbundenen Renditen beteiligt zu werden.

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