GE-News März 2016
Liebe Freunde des Grundeinkommens,
es ist nicht einfach, Geld zu verschenken. Die Schweizer rechneten von vornherein mit einer gewissen Skepsis, als sie 1.000 echte 10-Franken-Scheine als offiziellen Flyer für die Abstimmung zum Grundeinkommen am 5. Juni verteilten. Öffentlichkeitswirksam war es auf jeden Fall. Das hoffen wir auch von den Grundeinkommensdiskussionen und -aktionen in Deutschland.
Ihr News-Team
Wie viel Geld braucht der Mensch?
Die Schweizer Grundeinkommensinitiative hat sich nicht auf einen Betrag für die Höhe des Grundeinkommens festgelegt. Oft ist aber von 2500 Franken im Monat die Rede. Das entspräche 2276,55 Euro und ist über der Grenze, unter der man in der Schweiz als armutsgefährdet gilt. In Österreich zum Beispiel liegt diese Armutsgefährdungsgrenze bei rund 1160 Euro. Und in Deutschland? Welche Untergrenzen für Existenz und Teilhabe hier gelten, hat Ronald Blaschke zusammengestellt.
Zum Nachhören
Am 18. März hat Deutschlandradio Kultur dem Grundeinkommen eine gute Stunde gewidmet. Ob es in Deutschland Chancen hat, war umstritten. Für Ringmar Osterkamp ließe sich das hierzulande politisch tote Grundeinkommen allenfalls mit ernst zu nehmenden wissenschaftlichen Untersuchungen wiederbeleben. Außerdem sei es unfair und werde deshalb abgelehnt. Der Arbeitspsychologe Tim Hagemann konnte dem Grundeinkommen mehr abgewinnen: Es würde insbesondere bei Arbeitslosen Stigmatisierung und damit Stress verhindern und trüge dann ebenso zur Gesundheit bei wie eine befriedigende Tätigkeit. Was weitere Fachleute, Hörer am Telefon und auf der Straße Befragte dazu meinten, können Sie hier nachhören.
Das können Sie unterschreiben
Schweizer dürfen über Zukunftsthemen wie das Grundeinkommen abstimmen. Die Kampagne „Grundeinkommen abstimmen“, der sich das Netzwerk Grundeinkommen angeschlossen hat, fordert derartige Volksabstimmungen auch für Deutschland. Auf der Website wir-wollen-abstimmen.de können Sie den Aufruf noch bis Ende Mai unterzeichnen. Am 30. Mai werden die Unterschriften den Abgeordneten des Bundestags überreicht, und jeder von ihnen erhält dazu ein Abstimmungsheft aus der Schweiz.
Im eigenen Interesse: bitte Daten prüfen
Wir stellen gelegentlich fest, dass die Kontaktdaten unserer Mitglieder und der Grundeinkommensinitiativen nicht mehr stimmen. Bitte informieren Sie uns, sobald sich bei Ihren Daten etwas ändert. Nur wenn wir Sie erreichen, können wir Sie zum Beispiel zu unseren Regionaltreffen einladen.
Termine
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16. April 2016, 10–18 Uhr, Hannover: Grüner Grundeinkommenskongress „Grüne und Grundeinkommen? Schritte, Module, Debatten“
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19./20. Mai 2016, Hamburg: Konferenz „Unconditional Basic Income and Degrowth“
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7.–9. Juli 2016, Seoul: 16. BIEN-Kongress
Weitere Termine – gern auch Ihre und eure – wie immer auf unserer Website.
Zitat
„Entfremdet und entwürdigt ist nicht nur der, der kein Brot hat, sondern auch der, der keinen Anteil an den großen Gütern der Menschheit hat.“ Rosa Luxemburg, 1871–1919