GE-News Mai 2017

Newsletter-Redaktion 31.05.2017 Druckversion

Liebe Freunde des Grundeinkommens,

divide et impera“ – „teile und herrsche“, das scheint die Parole vieler politischer Eliten zu sein, wenn sie sich gegen das Grundeinkommen ins Zeug legen. Dieser Ansatz versucht eine Gruppe von Menschen, die beherrscht werden soll, in Untergruppen mit einander widerstrebenden Interessen aufzuspalten: „Leistungsstarke“ und „Leistungsschwache“, Migrant*innen und Deutsche, Erwerbstätige und Erwerbslose. Dazu kommt die Erzählung vom Mangel, weswegen genau diese Einteilung richtig wäre. Diese Rede vom Mangel gilt es zu entlarven – weil sie mit der Angst aller spielt, Mangel leiden zu müssen. Demgegenüber gibt es eine starke Erzählung vom „Genug für alle“, was dem Teilen einen ganz anderen Sinn gibt, nämlich den des Teilens im Überfluss, im „Genug für alle“. Diese Erzählung findet sich in der Bibel, bei Paul Lafargue, bei John Maynard Keynes, bei Erich Fromm und vielen anderen. Sie steht gegen einen Herrschaftsanspruch. Das Grundeinkommen ist ein Bestandteil dieser Erzählung von der Selbstbefreiung der Menschen aus Herrschaftsverhältnissen und von Herrschenden.

Ronald Blaschke


 

Deutscher Evangelischer Kirchentag 2017
Großes Interesse der Besucher fand das Angebot am Stand des Netzwerks auf dem Evangelischen Kirchentag, der am vergangenen Sonntag zu Ende ging. Das Netzwerk hatte für diesen Anlass eigens eine Wandzeitung sowie eine Broschüre mit Beiträgen evangelischer Theologen zum Grundeinkommen erstellt.

Grundeinkommen und Berufswahl

Das Grundeinkommen würde sich günstig auf die Berufswahl auswirken. Zu diesem Ergebnis kommt Lorenz Meyer in seiner Abschlussarbeit für das Staatsexamen. Seine Befragung von Personen mit verschiedensten Bildungsprofilen erlaubt interessante Einsichten zu diesen bisher wenig untersuchten Wirkungen des Grundeinkommens.

UBIE-Tagung in London

In einem ausführlichen Bericht schildert Ulrich Schachtschneider seine Eindrücke von der Tagung des europäischen BGE-Netzwerks Unconditional Basic Income Europe (UBIE). Dem neugewählten 5-köpfigen Vorstand gehören neben Schachtschneider Vertreter aus Dänemark, Norwegen, Schweden und Ungarn an.

Grundeinkommen ist wählbar

Erstmals hat das Netzwerk sein Projekt Grundeinkommen ist wählbar auf die Länderebene ausgedehnt. Zur Landtagswahl am 14.5. in NRW haben trotz kurzer Vorlaufzeit immerhin 60 der ca. 180 Kandidaten, die für ein BGE eintreten, die Möglichkeit genutzt, sich auf grundeinkommen-ist-waehlbar.de zu präsentieren.

Woche des Grundeinkommens 2017

Es reicht! Für alle – hier und überall! So lautet das Motto der 10. Internationalen Woche des Grundeinkommens vom 18. bis zum 24.9. Für die Vernetzung und Ideensammlung im deutschsprachigen Raum steht wieder die Website woche-des-grundeinkommens.eu des Netzwerks zur Verfügung.

Interview

In einem Exklusivinterview für grundeinkommen.de beantwortet Susanne Wiest, die neue Bundesvorsitzende von Bündnis Grundeinkommen, Fragen zu Chancen und Risiken dieses Parteiprojekts und zur Kritik daran.

Medien

Auch die Zeit interessiert sich für Susanne Wiest und veröffentlichte im Wirtschaftsteil ihrer letzten Online-Ausgabe ein Porträt über sie.

In der RTL-Sendung „Mensch Gottschalk“ wurde das 86. Grundeinkommen des Vereins Mein Grundeinkommen verlost. Das Team von Mein Grundeinkommen spricht vom größten Fernsehauftritt ihrer Vereinsgeschichte.

Neue NWR-Mitglieder

Die Profile der am 5.3. neugewählten Mitglieder des Netzwerkrats, Jörg Ackermann und Joachim Winters, stehen nun auf der Webseite des Netzwerkrats. Die Daten der wiedergewählten NRW-Mitglieder wurden aktualisiert.

Termine

  • 1./2. Juli, Göttingen, öffentliche Tagung des Netzwerkrats

  • 18.–24. September, überall, 10. Internationale Woche des Grundeinkommens

  • 24. September, Deutschland, Bundestagswahl

Weitere Termine – gern auch Ihre und eure – wie immer auf unserer Website.

Zitat

Ich stehe Statistiken etwas skeptisch gegenüber. Denn laut Statistik haben ein Millionär und ein armer Kerl jeder eine halbe Million.“
Franklin D. Roosevelt – 32. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, 1882–1945


 

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Ein Kommentar

Heinz Gunkel, Buggenhagen schrieb am 31.05.2017, 21:53 Uhr

Genug für alle?

Nein für mehr Waffen und mehr gesellschaftliche Spalter ist niemals genug.

Gerade im Radio das neueste «Wahlgeschenk» gehört: Eine Betriebliche Altersversorgung (Riestern 4.0) soll noch durchs Parlament, bevor sich das auflöst.

Konkret heißt das, nur die BesserverdienerInnen können sich das überhaupt leisten und die Prekären werden noch prekärer.

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