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Leo schrieb am 25.01.2008, 14:32 Uhr zu

Toll, dass Sie sich als Bischof mit dem Thema Grundeinkommen beschäftigen. Haben Sie zu dem Thema schon einmal gepredigt?

Interessant finde ich vor allem den Bezug auf Beamte und Seelsorger. Die theoretisch, theologischen Begründungen sind mir zwar etwas fremd, aber die geschilderte Wirkung von Religion und Moral auf allgemeine Lebensentscheidungen (am Beispiel Calvinismus) finde ich sehr interessant.

Gisela Brunken schrieb am 24.01.2008, 14:37 Uhr zu

\"Würde es (das bGE) jetzt umgesetzt, so käme dabei wohl ein neoliberales Verarmungsprogramm à la Althaus heraus.\"

Ich meine, dass dieser Satz im Flyer mit Fragezeichen versehen werden sollte, denn ich finde es wichtig, sich unvoreingenommen mit allen Ideen und Möglichkeiten befassen zu können und sich dann selbst eine Meinung zu bilden.

A.Berndt schrieb am 23.01.2008, 21:37 Uhr zu

Das nenne ich konstruktive Meinungsbildung, was hier an Meinungen zwischen Gisela, Matthias und Christoph praktiziert wird. Wenn das Netzwerk dieses Austausch weiter befördert und Entwickelt und wir es schaffen trotz unterschiedlichen Sichtweisen die gemeinsamen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren, bin ich dabei.

Viele Grüße

Christoph Schlee schrieb am 23.01.2008, 17:23 Uhr zu

Good luck für Eure Initiative!

Die Franken gehen den Bayern mal wieder voran. Aber wir plädieren: Für ein bGE von Coburg bis zu den Alpen! (Und vielleicht noch ein bisschen darüber hinaus).

Falls ihr noch zündende Plakate oder Flyer braucht, wendet Euch an die Kölner Initiative(www.bgekoeln.de)!

Gisela Brunken schrieb am 22.01.2008, 17:46 Uhr zu

Ich stimme dem Argument zu, dass dieses Seminar \"GE aus marxistischer Sicht\" heißen müsste. Es dürfen natürlich keine bestimmten Positionen befördert werden und andere nicht. Um Ausgewogenheit herzustellen, finde ich es daher wichtig, dass in absehbarer Zeit ein alternativ ausgerichtetes Seminar zum Grundeinkommen angeboten wird. Die Teilnahme daran sollte ebenfalls konstenfrei möglich sein.

Alfred Wilhelm schrieb am 22.01.2008, 10:07 Uhr zu

Ich hatte das Glück, Herrn Prof. Götz W. Werner bei einer Veranstaltung in einem Interview erleben zu dürfen und wie gespannt alle Zuhörer auf die Ausführungen gelauscht haben. Auch ist mir bekannt, wie Herr Werner in TV-Shows von prominenten Politikern angegangen wurde und wird.

Ich denke, dass nur die Verbreitung und das Wollen des BGE in der Basis, durch unsere Bürgerinnen und Bürger, wirklich helfen kann und durch die Ignoranz von Wahlen insgesamt, denn welche Partei kann man noch wählen, das BGE in den Vordergrund gerückt werden muss.

Heinrich schrieb am 21.01.2008, 10:40 Uhr zu

Es ist doch bekannt: attac ist ein Stänkerer-Verein. Randale und sinnlose Auseinandersetzungen mit der Polizei (siehe G8-Gipfel).

Warum das Netzwerk Grundeinkommen sich so an attac klammert?

Das macht doch nur Schaden für das BGE! Wollt ihr euch demnächst auch ums BGE mit der Polizei prügeln?

Heinrich

Günter Sölken schrieb am 21.01.2008, 03:37 Uhr zu

Da ich ausdrücklich um eine Stellungnahme gebeten wurde (ich vermute als Mitglied im SprecherInnenkreis des Netzwerks und nicht als Website-Redakteur) will ich mich vor einer Stellungnahme nicht drücken:

Ich war an der vor etwa einem Jahr getroffenen Entscheidung, gemeinsam mit Attac ein Grundlagen- und ein Aufbauseminar zum bGE durchzuführen, beteiligt. Die Konzeption erfolgte durch Brigitte Oehrlein, die Mitglied des Netzwerks und von Attac ist.

Trotz der hier kritisierten marxistischen Ausrichtung der Seminare stehe ich zu der damaligen Entscheidung. Auch wenn sich das Netzwerk als ein pluralistisches versteht, bedeutet das nach meiner Auffassung nicht, dass es sich ausnahmslos nur an \"ausgewogenen\" Veranstaltungen beteiligen darf.

Das ja aus anderen Zusammenhängen bekannte Ausgewogenheits-Argument erinnert mich in unguter Weise an die früher geführten, ganz ähnliche Vorwürfe über die angeblich parteipolitische Ausrichtungen von TV- und Radiobeiträgen, die letztlich vielfach auf Zensur hinausliefen.

Ich meine, hier wäre etwas mehr Toleranz angebracht. In gleicher Weise müssen allerdings auch Veranstaltungen des Netzwerks mit Vertretern ganz anderer bGE-Richtungen möglich sein.

Ein anderes Gewicht hat das Pluralismus-Argument bei den Hauptevents des Netzwerks, wie z.B. dem kommenden Berliner Kongress. Veranstaltungen dieser Größenordnung dürfen m.E. nicht durch eine Richtung dominiert werden.

Matthias Dilthey schrieb am 20.01.2008, 11:12 Uhr zu

Liebe Gisela,

seit langem vertrete ich die Ansicht, daß \"das BGE den Kommunismus mit dem Kapitalismus aussöhnen kann\". Das ist auch nicht der Kernpunkt meiner Kritik.

Auch stimme ich Dir zu, daß eine Ausgrenzung -sei es nach Links oder Rechts- nicht der richtige Weg sein kann.

Titel der Veranstaltung ist \"Aufbauseminar zum Grundeinkommen\" und impliziert somit eine große Bandbreite. Sieht man sich das Programm jedoch näher an, so müsste diese Veranstaltung korrekter Weise mit \"GE aus marxistischer Sichtweise\" benannt werden.

\"Der Frage soll unter Zuhilfenahme marxistischer Analysekriterien nachgegangen werden\" ist einer der beiden Schwerpunkte der Veranstaltung. Somit grenzt der Veranstalter von vorn herein andere Analyse-Methoden aus. Dagegen richtet sich einer meiner Kritikpunkte.

Es steht einem pluralistischen Netzwerk m.E. nicht besonders gut, als Mitveranstalter bei einer von Anfang an auf Ausgrenzung bedachten Tagung aufzutreten.

Auch bei der Wahl der Referenten bekomme ich (aus der Sichtweise eines pluralistischen Netzwerkers) ein wenig Bauchschmerzen:

1. Wir haben im Netzwerk selbst kompetente Referenten; sind also für eine solche Veranstaltung nicht auf Externe oder ver.di-Personal angewiesen

2. Die Veranstaltung ist so bestimmt nicht geeignet, das unerwünschte \"Rote Socken-Image\" des Netzwerks abzustreifen

3. Beim besten Willen kann ich bei der Veranstaltung keine \"Handschrift\" des Netzwerks erkennen. Es ist und bleibt eine reine attac-Veranstaltung.

Gisela Brunken schrieb am 19.01.2008, 18:24 Uhr zu

Lieber Matthias, lieber Christoph,

ich finde es in Ordnung, wenn das Netzwerk Grundeinkommen zusammen mit \"Genug für Alle\" ein Seminar organisiert, denn wenn auch attac sich insgesamt nicht zu einem BGE bekennt, so ist doch das zentrale Ziel des Arbeitskreises \"Genug für Alle\" das bedingungslose Recht des Menschen auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und Reichtum. Die Hauptthemen sind daher Globale Soziale Rechte, Grundeinkommen sowie HartzIV/Armut/Arbeit.

Auch inhaltlich finde ich das Seminar sinnvoll:

Es ist sehr nützlich, sich die Ausgestaltung einer BGE-Gesellschaft, in der Reproduktionsarbeit als gesellschaftliche Arbeit anerkannt wird, einmal vorzustellen, nicht nur im Hinblick auf das immer wieder vorgetragene Argument: \"Dann liegen doch alle nur noch in der Hängematte.\"

Auch sollte es erlaubt sein, die Frage zu stellen, ob ein Grundeinkommen auf den Kapitalismus transformierend wirken kann. Erst gestern habe ich eine Mail von André Presse, der mit Götz Werner zusammenarbeitet und wohl eher aus der liberalen Ecke kommt, bekommen, in der er sich darüber äußert, wie ein Grundeinkommen, verknüpft mit der Konsumsteuer \"dem Kapitalismus heutiger Prägung auf sanfte, elegante Weise das Handwerk legt.\"

Lieber Matthias, lieber Christoph, wir sind uns einig, dass wir niemanden als \"neoliberal\" ausgrenzen wollen, doch möchte ich auch niemanden als \"marxistisch\" ausgrenzen. Argumente, die aufgrund ihrer Logik überzeugen, zählen, egal von wem sie

kommen. Vielleicht sollten wir alle zusammen teilnehmen, dann wird es bestimmt ein spannendes Seminar.

Christoph Schlee schrieb am 19.01.2008, 15:26 Uhr zu

Ich kann mich Matthias Dilthey nur anschließen. Nichts gegen Diskussionen von attac und der Linken zum bGE, nur: wo bleibt unser pluralistischer Anspruch bei solchen Veranstaltungen, den wir gerade bei der Bewertung von Netzwerk-Initiativen so sehr betonen wollen?

Kann jemand von der Redaktion - z. B. Günter - deutlich machen in wiefern es sich hier um eine Netzwerk-Veranstaltung handelt? Welchen Teil tragen wir genau bei: Die Finanzierung, oder etwa auch die inhaltliche Ausrichtung? Wer verantwortet die Auswahl dieser Inhalte, hat dies der Sprecherkreis des Netzwerks \"abgesegnet\"?

Es gibt bislang nicht besonders viele Gelegenheiten - wohl auch nicht unbegrenzt Mittel für Fortbildungen unter Beteiligung des Netzwerks. Darum wäre ein ausgewogenerer Ansatz durchaus wünschenswert.

Mir ist bekannt, dass auch andere Netzwerk-Mitglieder hier eine äußerst kritische Meinung haben, darum wäre eine Stellungnahme sicher hilfreich.

Matthias Dilthey schrieb am 19.01.2008, 03:45 Uhr zu

Auch bei wohlwollendster Betrachtung kann ich nicht erkennen, in wiefern es sich bei dieser Veranstaltung um eine Veranstaltung des Netzwerks handeln soll.

Bei dieser Veranstaltung handelt es sich offensichtlich in Wahrheit um eine attac-Veranstaltung, die von der Netzwerk-Redaktion beworben wird.

Ich kann auch nur hoffen, dass es sich bei der Ankündigung um einen redaktionellen Fehler handelt. Denn sollte sich das Netzwerk an solchen einseitig, aber um so eindeutiger, links-marxistisch orientieren Veranstaltungen auch nur mitorganisatorisch beteiligen, wäre es ein pluralistisches Armutszeugnis.

Einseitig marxistisch ausgerichtete \"Kaffee-Fahrten\" überlassen wir wohl besser attac. So gebietet es zumindest unsere pluralistische Zielsetzung.

Reinhard Börger schrieb am 18.01.2008, 14:16 Uhr zu

Den Beitrag habe ich gesehen. Er zeigt m.E. die fatalen Folgen, des Prinzips, nur den Bedürftigen nach dem Grad ihrer Bedürftigkeit zu helfen. Sie zerstören nämlich jeden Anreiz, selbst etwas gegen die Bedürftigkeit zu tun; tut trotzdem jemand etwas, so entlastet er nur die Sozialkassen. Falsche Beratung bedeutet doch, dass der Staat versucht, sich auf Kosten der Ärmsten zu sanieren.

Ähnliches haben wir schon beim Alg II. Wer wenig verdient, aber von dem Wenigen noch etwas für schlechtere Zeiten gespart hat, muss dieses erst aufbrauchen, bevor er Alg II bekam. Wer mehr verdient, es aber sofort verjubelt hat, bekommt Alg II von Anfang an.

Natürlich sind Gegenmaßnahmen möglich: Hier könnte man auf die Anrechnung der Riester-Rente verzichten, beim Alg II könnte man relativ hohe Vermögensfreigrenzen vorsehen. Als beste, sauberste und letztlich auch gerechteste Lösung ersheint mir aber auch hier das Grundeinkommen, das auch noch andere Probleme löst.

Reinhard Börger schrieb am 18.01.2008, 10:20 Uhr zu

Ich möchte noch einmal deutlich machen, warum ich für ein Netzwerk und nicht für eine Grundeinkommenspartei bin. Bei der Wahl geht es nicht nur um das Grundeinkommen, sondern auch um andere Fragen, und es ist nicht ohne Weiteres klar, wie sie gewichtet werden. Die FDP ist mir zu neoliberal, und ich würde sie auch nicht wählen, wenn sie am deutlichsten für ein Grundeinkommen wäre. Eine Grundeinkommenspartei müsste auch zu anderen Fragen Stellung beziehen, und vielleicht würde ich sie deshalb nicht wählen. Außerdem wäre nicht klar, ob sie überhaupt über die Fünf-Prozent-Hürde käme. Ein überparteiliches Netzwerk, dass in allen Parteien ungeachtet sonstiger Meinungen für ein Grundeinkommen wirbt, erscheint mir dann besser. So kann ich mich dann auch über den Anklang freuen, den das Grundeinkommen in der FDP findet, auch wenn ich diese Partei sonst nicht sonderlich mag.

Reinhard Börger schrieb am 18.01.2008, 10:09 Uhr zu

Den Beitrag von Gert G. Wagner kenne ich zwar nur in den aufgeführten Ausschnitten; diese zeigen allerdings deutlich, wohin man kommt, wenn man die neoliberale Weltwirtschaft kritisiert, aber an dem Gedanken, der Mensch müsse sich seinen Lebensunterhalt durch unangenehme Arbeit verdienen, festhält und vor dem Grundeinkommen zurückschreckt. Die Anwort von Kai Ruhsert kritisiert Wagner zwar m.E. zu Recht, bietet aber keine Lösungen an. Im Grunde erscheint mir das Denken als eine unzulässige Übertragung betriebswirtschaftlichen Denkens auf eine weltwirtschaftliche Situation.

Wenn ich nichts zu essen habe, kann ich möglicherweise irgendwo arbeiten, z.B. in der Produktion von Porno-Videos, und mir von meinem Lohn etwas zu essen kaufen. Auch ein Land kann Pornos produzieren und verkaufen und von Erlös Nahrungsmittel einkaufen. Wenn alle Länder dies tun, funktioniert es aber nicht mehr, da es nichts mehr zu essen gibt. Für die Weltwirtschaft als Ganze gibt es kein Gegenüber, mit dem sie irgendwelche Wirtschaftsgüter tauschen könnte. Weltweit kann genau so viel an Nahrungsmitteln gegessen werden, wie an Nahrungsmitteln produziert wird; eine zusätzliche Porno-Produktion erhöht das weltweite Nahrungsangebot nicht.

Moralische Bedenken gegen Pornos werden oft mit dem Arbeitsplatzargument zunichte gemacht. Auf diese Weise wird der Wunsch nach Beschäftigubng zu einer Art Über-Moral, die die bisherige Moral erschlägt. Die Möglichkeit, auf demokratische Weise darüber zu entscheiden, wie wir leben wollen, wird auf Grund so genannter Sachzwänge immer mehr eingeschränkt.

Wenn aber die welteit produzierten Nahrungsmittel ausreichen, um die gesamte Menschheit zu ernähren, ist es m.E. ein Skandal, wenn immer noch Menschen verhungen. Ich will nicht so weit gehen wie Jean Ziegler und behaupten, diese Menschen würden ermordet. Aber vor dem Verhungern werden sie nur durch eine gerechtere Verteilung geschützt, nicht durch eine höhere Porno-Produktion.

Wenn aber der menschliche Arbeitsaufwand bei der Nahrungsmittelproduktion und bei der Stillung anderer Bedürfnisse zurückgeht, müssten wir im Prinzip alle weniger arbeiten und hätten mehr Freizeit. Bei gleich bleibendem Arbeitslohn reichte unser Einkommen aber immer weniger. Im Gegenteil, die sinkende Nachfrage nach menschlicher Arbeitsleitung dürfte eher zu niedrigeren die Löhnen führen; die Menschen könnten immer schlechter von ihrem Arbeitseinkommen leben. Im Gegensatz dazu nähmen die Kapitaleinkommen immer weiter zu.

Dies entspricht doch weitgehend dem, was wir in der Weltwirtschaft beobachten, auch wenn in Deutschland glücklicherweise noch niemand verhungern muss. Alle Auswege, die ich kenne, laufen auf ein irgenwie geartetes Grundeinkommen hinaus; hierdurch profitieren nicht nur die Kapital Besitzenden, sondern auch die Arbeitenden, einigermaßen gerecht von Produktivitätssteigerungen. Das kurzfristige Wirtschaftswachstum in Deutschland vernebelt m.E. den Blick; auf die Dauer kann es nicht so weiter gehen.

Tobi schrieb am 16.01.2008, 01:36 Uhr zu

Ich werde zur nächsten Bundestagswahl die Linke wählen, weil sie als einzige Partei für ein BGE einsteht zwar nicht dafür das es ausreicht aber immerhin. Diese Partei tritt für die Armen und Schwächeren in diesem Land ein welche keine oder eine nur sehr geringe Stimme haben bzw. bekommen.

Die Parteien CDU/SPD/FDP und wie sie alle heißen für wen sie Politik machen kann ich bis heute nicht nachvollziehen.

Sind dies in unserer sogenannten Demokratie unsere! Volksvertreter? Aber was ich meine ist doch folgendes:

Was hat das alles für ein Sinn, wenn das Übel nicht an der Wurzel gepackt wird? Durch Geld alleine werden doch die Probleme nicht gelöst.

Die Menschheit muß ersteinmal wieder zu sich kommen und aufwachen aus ihrem Koma welches sie sich produziert hat.

Die Supermarktregale stehen randvoll bis oben hin voll mit Lebensmittel und warten bloß auf ihre Abnehmer/Käufer.

Bloß wo sollen denn die Käufer herkommen, mit welchem bzw. was für einem Geld sollen all die immer steigenden Preise bezahlt werden.

Viele Menschen/Kunden pfeiffen schon jetzt nicht nur psychisch/physisch und auch finanziell aus dem letzten Loch...

Der Mensch wie er/sie geboren wird, wird sehr falsch in die Welt herangezogen. Dies beginnt doch schon alleine in der Schule. Wer nicht oder nicht richtig lesen und rechnen kann hat doch schon verloren.

Das System in welchem wir auch immer leben, arbeiten und was weiß ich noch so alles machen ist grundsätzlich immer verkehrt und nach meiner persönlichen Einschätzung immer gegen den Menschen als Individuum gerichtet.

Jeder sollte sich mit reinem Gewissen zu welcher Tageszeit immer in das eigene Spiegelbild schauen können, welches sehr selten der Fall ist.

Also bis bald euer Tobi.

Helga Seifert schrieb am 15.01.2008, 13:01 Uhr zu

Hallo Miriam,

Danke für die guten Wünsche. Wir treffen uns immer am 2. Freitag des Monats 18:30 Uhr in der WIR AG, Martin-Luther-Straße 21 in der Dresdner Neustadt, im Januar allerdings außerplanmäßig am 25.1..

Die Kontaktdaten der Sprecherinnen und Sprecher der Dresdner Initiative sollten in den nächsten Tagen an dieser Stelle einsehbar sein, falls Du noch konkrete Fragen an uns hast.

Herzliche Grüße ins Erzgebirge,

Helga

Wolfgang Schlenzig schrieb am 14.01.2008, 19:55 Uhr zu

Der Beitrag von Sören Kiel endet etwas ratlos. Richtig ist, dass sich alle Konzepte an den 4 Basiskriterien messen lassen müssen. Da das Netzwerk aber ein gesellschaftspolitisch-weltanschaulich übergreifendes ist, sollten sich die Akteure zurückhalten in absoluten Bewertungen von Konzepten. Natürlich muss um das Bestmögliche gerungen werden. Niemand sagt, dass das Althaus-Konzept so wie es jetzt ist, akzptiert wird. Da gibt es Verhandlungspotential und -spielraum. Bei der Quantifizierung, der Höhe, des BGE spielt immer mit eine Rolle, welche Veränderungen im aktuellen Wirtschaftsystem unter Berücksichtigung der gegebenen Kräfteverhältnisse möglich sind. Es gibt auch aus dem Bedürftigenbereich Modelle, die weniger ansetzen als Althaus und Straubhaar.

Dann steht auch zur Debatte, was nun echt an Sozialleistungen in dem BGE aufgeht und welche Bürokratie der Formulare und Warteschlangen wir uns noch leisten wollen.

Für mich als Ingenieur ist einer der wesentlichsten Effekte, die ein BGE erreichen muss, die Bürokratie - und Nachweisbeseitigung zu Gunsten von mehr Zeit für ein schöneres Leben. Das würde auch den Beschäftigten sehr nützen.

Detlef Müller schrieb am 13.01.2008, 06:13 Uhr zu

Hallo,

Wenn ich mich recht entsinne, bin ich jetzt grob 3 Jahre dabei.

Oben lese ich von Problemen, es gibt unterschiedliche Meinungen, die Reformierbarkeit wird in Frage gestellt ... weiter habe ich ehrlicherweise nicht gelesen.

Mein Eindruck ist, daß die Sache Grundeinkommen besser vorangekommen ist, als man glaubt - nämlich in den Köpfen der NormalbürgerInnen. Das Hartz IV großer, unmenschlicher Mist ist, wissen die Allermeisten, und haben für ihre Meinung die Lehre daraus gezogen, die abgesicherte Grundversorgung für alle heißt.

Nur hier scheint mir das Netzwerk Grundeinkommen ein wenig gepennt zu haben. Wenn ich mir überlege, das so ein CDU-Ministerpräsident die Idee eines Grundeinkommens in den Kopf aufnimmt, schrillen bei mir alle Alarmglocken .....

Das hier sollte vielleicht heißen, ein bischen \'Back to the roots\', zäh und bürgernah für die Sache Werben ist in Zeiten von Hartz IV-Armut sicher eine gute Idee.

Ansonsten will ich meine Schnauze nicht zu sehr aufreißen - hart kritisieren ist immer einfach, solange andere die Arbeit machen müssen.

Deswegen tue ich das hier nicht, sondern verweise auf die stillen Erfolge, die m.E. grösser sind als man denkt.

Gruss

Detlef Müller, Minden

Christoph Schlee schrieb am 13.01.2008, 00:38 Uhr zu

Kurze Anmerkung zu den Kommentaren von Reinhard Börger und G. Müller: Eine Parteigründung ist durch meine Ausführungen weder direkt noch insgeheim beabsichtigt. Es geht mir lediglich darum, das Netzwerk als lebendigen Diskussions-Ort und parteiunabhängiges Zentrum der Grundeinkommens-Debatte zu stärken.

In dieser Hinsicht freue ich mich vermerken zu können, dass unsere aktuelle Diskussion im Arbeitskreis Geschäftsstelle gemeinsam mit dem Sprecherkreis in Frankfurt (12.1.) gezeigt hat, dass es viel Einigkeit darüber gibt, die Strukturen zu professionalisieren und um weitere Organe und Arbeitskreise zu ergänzen. Ganz im Sinne von A. Berndt kann ich vermerken, dass Spaltungstaktik von niemandem beabsichtigt ist - natürlich auch nicht von mir.

Den Spagat zwischen möglichst großer Offenheit für ein breites Spektrum von Grundeinkommens-Initiativen und einer trotzdem offensiven politischen Ausrichtung für die Einführung eines vernünftigen bGE im Sinne unserer vier Prinzipien können wir durchaus hinbekommen - dafür sollten wir uns gemeinsam einsetzen.

A.Berndt schrieb am 11.01.2008, 18:14 Uhr zu

Ich finde den Beitrag und die Folgerungen von Christoph Schlee sehr gut.

Ein Netzwerk sollte das Bindeglied zwischen aktiven reginalen Gruppen sein und auch einzelne interessierte Personen integrieren und informieren.

Um so größer ein Netzwerk ist, um so wichtiger ist eine gewisse Struktur. Die Leute die hier z.B. die Seite pflegen oder andere Arbeit erledigen sollen sich nicht \"totlaufen\". Deshalb unterstütze ist die Vorschläge zur Bildung o.g. Strukturen, auch den Gedanke über Beiträge.

Weil aber die Beschäftigung mit dem Grundeinkommen viele Fragen aufwirft, müssen parallel Foren da sein, über die ( alle ) Meinungen ausgetauscht werden können, manchmal auch nur mit dem jeweiligen Beitragverfasser. Wie schnell wird man als ungeübter \"schreiber\" missverstanden.

Viele der Interessenten hier sind unterschiedlich lang dabei, deshalb wird es auch unterschiedliche Auffassungen über die Geschwindigkeit zur politischen Durchsetzung geben. Wer es schnell will, muß sich hier umso stärker mit einsetzen ( zumindest in Kommunikation )um nicht ganz so schnelle mitzunehmen. Einfach eine \"Partei\" finden oder Gründen, die es schnell auf Tagesordnung bringt, \"kämpft\" früher oder später auch \"nur\" um Wählerstimmen.

Eine Anmerkung zu meiner(m) Vorsprecher: \"Gegnerische Unterwanderung\" klingt zu sehr nach Gegensätzen. Wir wollen aber doch alle das bGE.

Müller, G. schrieb am 11.01.2008, 15:59 Uhr zu

Schließe mich der Meinung von Reinhard Börger 100 %ig an.

Ein Netztwerk ist ein Netzwerk und keine Partei.

Die Nähe zu attac ist soweit verständlich, weil dort auch das Ziel \'Partei\' kein Thema ist.

Falls eine Parteigründung von der aktiven Mehrheit gewünscht werden wird (eine Partei \'Für Bürgergeld\' bekommt bestimmt viele Stimmen), dann sollte das parallel zum Netzwerk geschehen, mithilfe des Netzwerkes, aber ohne dass das überparteiliche Netzwerk verschwindet. (Die Parteien müssen sich dann schneller in Richtung BGE bewegen als jetzt, um am Ball zu bleiben und können weiter aus dem Netzwerk-Fundus schöpfen.) Die üblichen parteiinternen Probleme und Machtkämpfe können einem Netzwerk sehr schaden. Es riecht nach Spaltungstaktik. Möglicherweise läuft hier schon die gegnerische Unterwanderung.

IrisSchaman schrieb am 11.01.2008, 15:45 Uhr zu

Hallo Detlef Müller und @ Alle!

Ich stimme dem zu, was Sie/Du schreiben/schreibst.

Mit dem Zitat von Wolfgang Schmidbauer wollte ich die \"Hängematten-Ideologie\" keineswegs weiter ankurbeln, nur aufzeigen welch einer \"Vernunft\" hier pflicht - oder eher zwang - gemäß Folge zu leisten ist.

Erwerbslos zu sein, bedeutet sehr harte Arbeit: Kein Geld da, für Handwerker/-in, Nachhilfelehrer/-in, Frisör/in, also für fast keine Dienstleistungen, ... Was bleibt, ist diese Leistungen aus sich selber zu schöpfen.

Erholung - und sei es die Hängematte auf dem Balkon - ist bei solchen Belastungen zwingend von Nöten!

Die anhaltende und um sich greifende Verelendung unter Einigen der sogenannten \"neuen Unterschicht\" ist schlichtweg auf Enthumanisierung und psychische Verelendung durch die Unterdrückung, durch das Sähen von Vorurteilen gegen die \"neue Unterschicht\" zurückzuführen.

Die sich selbst erfüllende Prophezeiung macht es möglich: Wer lange und ausdauernd genug von Mehrheiten als faul bezeichnet wird, läuft Gefahr Schimmel anzusetzten.

Sich gegen diesen Schimmel - Gammel - zu wiedersetzten gilt es!

*

LG

Iris

Reinhard Börger schrieb am 11.01.2008, 13:49 Uhr zu

Ich bin erst neu neu dem Netzwerk und habe das bisherige Hin und Her nicht mitbekommen. Mir stellen sich allerdings einige Fragen: Was ist das Ziel des Netzwerks? Soll es überhaupt Beschlüsse fassen? Oder soll es eine möglichst große Plattform für möglichst viele Leute bieten? Beides steht im Gegensatz zu einander, den jeder Beschluss verprellt möglicherweise diejenigen, die dagegen sind. Ich stehe beispielsweise dem Wirtschaftswachstum kritisch gegenüber und glaube, dass der Produktivitätsfortschritt uns zur Arbeitszeitverkürzung zwingt; dann sehe ich das Grundeinkommen als einzigen Weg zu einer gerechten Güterverteilung. Andere mögen für das Wirtschaftswachstum sein und vom Grundeinkommen eine Belebung der Konjunktur erwarten. Sollen wir darüber nun untereinander frei diskutieren, oder soll eine Seite versuchen, die andere, z.B. durch Beschlüsse, aus dem Netzwerk heraus zu drängen. Mir erscheint ersteres sinnvoll; ich diskutiere gern, und manches wird durch die Diskussion erst klarer; die Idee des Grundeinkommens wird so sicher weiter verbreitet. Aber wenn detaillierte Beschlüsse gefasst werden, mit denen ich mich nicht identifizieren kann, werde ich das Netzwerk ggf. wieder verlassen. Und auch Attac dürfte im Netzwerk sowohl Befürworter als auch Gegner haben.