(Profil Jörg Ackermann, Fortsetzung)

Im Artikel 1 des Grundgesetzes steht. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“  Dies sollte für jeden Menschen gelten! Doch tatsächlich wird unterschieden zwischen Menschen die einen Erwerbsarbeitsplatz besitzen und denen, die aufgrund von Erwerbslosigkeit ein Transfereinkommen beziehen.

Selbstständige, Leiharbeiter, Aufstocker, Praktikanten und Minijobber – das sind die Bilder, die viele im Kopf haben, wenn sie an die heutige Arbeitswelt denken. Viele Menschen in den industrialisierten Ländern glauben nicht mehr an eine lebenslange Anstellung  in einem  Unternehmen. Dies verbreitet Unbehagen. Thomas Piketty  hat in seinem Buch „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ diesen Prozess  wissenschaftlich untermauert.

Mit Erwerbsarbeit kann heute immer weniger das Wohlstandsversprechen, das noch in den 60er und 70er Jahren  für das Bürgertum in westlichen Industriegesellschaften galt, eingelöst werden. Erwerbsarbeit trägt heute immer weniger zum Wohlstand bei. Das Grundeinkommen trägt dieser Entwicklung Rechnung und  trennt zum Teil Arbeit und Einkommen  voneinander.  Menschen werden dann nicht mehr gezwungen sein, jede noch so unzumutbare Arbeit anzunehmen, nur um zu überleben.

Die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens in ausreichender Höhe, stellt einen Paradigmenwechsel, vom kompensatorischen zum emanzipatorischen Sozialstaat dar.

Mit einem Grundeinkommen kann jeder Mensch seine eigenen kreativen Potentiale ausschöpfen.

Viele psychische Erkrankungen, die durch eine entfremdete Arbeitswelt entstanden sind, wie Depressionen und Burnout usw. ließen sich dadurch vermeiden oder zumindest deutlich reduzieren. Die Befreiung von der Angst vor Arbeitslosigkeit, Armut und Ausgrenzung sollte daher keine Utopie sein.

Ich bin davon überzeugt, dass das bedingungslose Grundeinkommen die Errungenschaft des 21. Jahrhunderts werden kann, die am menschlichen Vermögen, den Fähigkeiten und Möglichkeiten der Einzelnen anknüpft.

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